Laborgeschäft

Qiagen will jetzt übernommen werden

Der US-Technologieanbieter Thermo Fisher will sich Qiagen zehn Milliarden Euro kosten lassen.

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Waltham/Venlo. Nach mehreren Übernahmeofferten zum Jahresende 2019, die das Management schlussendlich allesamt zurückgewiesen hatte, kommt Qiagen nun doch noch unter die Haube: Am Dienstag wurde die einvernehmliche Fusion mit dem US-Wettbewerber Thermo Fisher Scientific bekanntgegeben. Demnach wird der US-Konzern ein öffentliches Übernahmeangebot für sämtliche ausstehenden Qiagen-Aktien zu 39 Euro je Titel unterbreiten.

Die Offerte bedeute einen 23-prozentigen Aufschlag auf den Schlusskurs vom Montag und bewerte Qiagen einschließlich deren Nettoverschuldung (1,26 Milliarden Euro) mit rund 10,4 Milliarden Euro, heißt es. Das Angebot steht unter der Annahmebedingung, dass Thermo Fisher mindestens 75 Prozent der Qiagen-Anteile angedient werden. Im vormittäglichen Börsenhandel zog die Qiagen-Aktie um 18 Prozent an.

Ab dem dritten Jahr nach Vollzug der Transaktion erwartet Thermo Fisher Kostensynergien über rund 150 Millionen Dollar sowie Umsatzsynergien, die sich im Betriebsgewinn mit etwa 50 Millionen Dollar niederschlagen sollen. Kartellrechtlich soll die Übernahme in der ersten Jahreshälfte 2021 abgeschlossen sein. Der Merger mit Thermo Fisher realisiere eine signifikante Wertsteigerung für die Aktionäre, ließ Interims-CEO Thierry Bernard verlauten. Zu den größten Qiagen-Eignern zählen die Fondsgesellschaften BlackRock (10,59 %), der kanadische Finanzdienstleister Sun Life (5,85 %) sowie eine Handvoll weiterer institutioneller US-Anleger.

Qiagen beliefert Labore, Pharma- und Lifescience-Unternehmen mit Produkten für die molekulare Diagnostik. 2019 wurden 1,5 Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Euro) umgesetzt. Restrukturierungsaufwendungen ließen den Betriebsgewinn nach 267 Millionen Dollar im Vorjahr in die Verlustzone rutschen (-26 Millionen Dollar). Netto belief sich das Minus auf 41,5 Millionen Dollar. (cw)

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