MRSA

RKI-Preis für Krankenhaushygiene geht nach Münster

Die Zahl der Infektionen mit MRSA lässt sich deutlich senken, wenn alle Akteure gut zusammenarbeiten. Das zeigt ein Beispiel aus Münster.

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KÖLN. Mit der Vernetzung und der engen Kooperation können die verschiedenen Akteure die Verbreitung von multiresistenten Krankheitserregern (MRSA) wirksam eindämmen.

Das zeigt die Initiative eines Teams rund um Professor Helge Karch, den Direktor des Instituts für Hygiene am Universitätsklinikum Münster.

Karch und seine Mitstreiter haben dafür gesorgt, dass in Münster Krankenhäuser, Arztpraxen sowie Alten- und Pflegeheime beim Kampf gegen MRSA und andere Erreger eng mit der Uniklinik zusammenarbeiten.

Alle Klinikpatienten werden auf MRSA gescreent

So werden Patienten bei der Aufnahme in eine Klinik jetzt auf MRSA gescreent und im Bedarfsfall isoliert. Die Forscher am Hygieneinstitut untersuchen neuartige Keime mit modernen molekularbiologischen Methoden.

Der Erfolg gibt der Initiative recht: Während es in gesamt Nordrhein-Westfalen im Jahr 2011 zu 57,6 Blutstrominfektionen mit MRSA je eine Million Einwohner kam, waren es im Münsterland nur 43,2. Nach Einschätzung von Karch ist das münstersche Modell auf ganz Deutschland übertragbar.

Für sein Engagement ist Karch jetzt mit dem erstmals verliehenen "Preis für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention" der Robert-Koch-Stiftung ausgezeichnet worden. Er ist mit 50.000 Euro dotiert.

"Durch die Verbindung von exzellenter Wissenschaft mit konsequenten Maßnahmen in der klinischen Praxis leisten der Preisträger und sein Team einen vorbildlichen Beitrag zur Verbesserung der Krankenhaushygiene in unserem Land", lobt der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Hubertus Euler. (iss)

Wir werden in der Freitag-Ausgabe ausführlich über die Preisverleihung berichten.

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