Anlagen-Kolumne

Rückenwind für außereuropäisches Engagement der Anleger

Die Zeichen der Zeit stehen nach der Rettung Griechenlands gut für Anleger. Innerhalb der nächsten Wochen versprechen US-Aktien und Gold wieder Renditen.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Mit der vermeintlichen Rettung Griechenlands in der vergangenen Woche ist ein Dauerthema an der Börse vorerst einmal vom Tisch. Die Börsen feierten - so jedenfalls titelten die Medien - diesen Schritt der Politik.

Möglicherweise waren die Kursanstiege aber auch auf die vorab negative Markttechnik zurückzuführen. Denn die pessimistische Stimmungslage dürfte viele Anleger verleitet haben auf fallende Kurse zu wetten. Dennoch, eine Lösung ist nicht.

Es wurde wieder einmal nur Zeit gekauft, denn Maßnahmen für und die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Griechenlands wurden nicht eingeleitet. Neben den wachsenden wirtschaftlichen Problemen in der Eurozone könnten bei dem eingeschlagenen Kurs auch die politischen Probleme in den nächsten Jahren größer werden, wenn sich Geber- und Nehmerländer weiter voneinander entfremden.

Italien, Spanien und Frankreich beanspruchen wahrscheinlich bald EU-Rettungsfonds

Zudem stehen die nächsten Baustellen schon heute fest. Italien, Spanien und wahrscheinlich auch Frankreich könnten in den nächsten Quartalen in die Lage kommen, den Europäischen Rettungsfonds beanspruchen zu müssen.

Aber was bleibt von einem Europäischen Rettungsfonds übrig, wenn so viele Mitgliedsstaaten davon Gebrauch machen müssen? Schließlich können sich die Länder nicht selbst retten und werden vom Geber- zum Nehmerland.

Übrig bleiben am Ende wahrscheinlich nur Deutschland, das kleine die Niederlande und Finnland als potenzielle Retter. Damit besteht die realistische Gefahr, dass sich Deutschland in einem noch nie da gewesenen Ausmaß für "Ausländer" verschuldet und damit seine heute noch gute Bonität verspielt.

EZB wird vermutlich stärkere Gelddruck-Maßnahmen verkünden müssen

Über kurz oder lang wird vermutlich auch die EZB stärkere Gelddruck-Maßnahmen verkünden (müssen), so wie in den USA bereits geschehen. Dies ist auch ein wichtiger Grund für das relativ gute Abschneiden der US-Aktienmärkte, trotz der höheren Gewinnbewertung.

Die für die Börsenentwicklung wichtige Geldmengenzahl M1 ist gegenüber Vorjahr um 20 Prozent gestiegen. Nimmt man nur die letzten drei Monate und rechnet diese aufs Jahr hoch ergibt sich sogar ein Wachstum von 40 Prozent!

Entwicklung an der Börse spricht gegen erneuten Kursrückschlag

Dies steht einem schwachen Wachstum und einer moderaten Inflation gegenüber und führt zu hoher Überschussliquidität.

Zusammen mit den Stimmungsindikatoren, die sich gerade von einem extremen Pessmismusniveau (antizyklisches Kaufsignal) wieder allmählich erholen bestätigt die gute Liquiditätsversorgung gegen das Kaufsignal und spricht gegen einen erneuten starken Kursrückschlag bei den US-Aktien und Gold innerhalb der nächsten Wochen.

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