Anlagen-Kolumne

Schuldenkrise versperrt Blick auf Wachstum

Anleger sind gefesselt vom Kampf um die Rettung Griechenlands. Dabei sollten sie ihren Blick eher auf Chancen lenken, die zum Beispiel einige Schwellenländer bieten.

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Tag für Tag erreichen uns neue ökonomische Hiobsbotschaften. Die Schuldenquote Griechenlands liegt mittlerweile bei rund 160 Prozent des Bruttoninlandprodukts.

Im Durchschnitt haben die 17 Euroländer eine Schuldenquote von knapp unter 90 Prozent zu stemmen. Derartige Zahlen stimmen Anleger nicht gerade hoffnungsfroh.

Ein Blick über den europäischen Tellerrand hinaus zeigt jedoch: Seit mehreren Jahren wächst die globale Wirtschaft stärker als die weltweite Verschuldung.

Nach den statistischen Berechnungen des ehemaligen IWF-Chefökonoms Kenneth S. Rogoff lähmt eine Schuldenquote ab 90 Prozent das Wirtschaftswachstum eines Staates.

Die weltweite Verschuldungsquote liegt aber bei deutlich unter 70 Prozent, Tendenz sinkend. Also wird die Weltwirtschaft nicht durch die globale Schuldenlast beeinträchtigt.

Vielmehr sind lokale Schuldenprobleme zu lösen. Vor allem dank der prosperierenden Schwellenländer wächst die Weltwirtschaft nominal um über 6 Prozent und real um 3 bis 4 Prozent per annum und damit schneller als die weltweiten Staatsschulden.

Vermögen größer als die Verschuldung

Hinzu kommt: Das private Nettofinanzvermögen der Weltbevölkerung ist etwa dreimal so hoch wie die weltweiten Staatsschulden.

Überdies wächst das globale Pro-Kopf-Einkommen seit Jahren im Schnitt um etwa gut 2 Prozent pro Jahr bei einem jährlichen Weltbevölkerungswachstum von etwa 80 Millionen. Der Zenit wird voraussichtlich erst nach 2050 erreicht sein.

Die Konsumnachfrage wird auch in den kommenden Jahren weiter steigen - vor allem in den Emerging Markets. Zudem entsteht dort gerade eine neue, kaufkräftige Mittelschicht, die vor allem nach Industriegütern, Rohstoffen und Medikamenten verlangt.

Weltweit tätige Unternehmen, die in diesen Regionen die richtigen Produkte anbieten, verdienen sich gegenwärtig eine goldene Nase.

Demzufolge bietet es sich für Anleger an, in Produktivkapital zu investieren und dem Portfolio Aktien und Unternehmensanleihen beizumischen anstatt Staatsanleihen.

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