Spezialprodukte sollen gute Erträge einfahren

NEU-ISENBURG (hai). Initiatoren geschlossener Immobilienfonds setzen auf der Jagd nach Rendite zunehmend auf Nischenmärkte. Für Anleger bieten die neuen Strategien Chancen angesichts der Krise an den etablierten Immobilienmärkten.

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Bürotürme in Chicago: Mit Immobilien lässt sich weiter Geld verdienen.

Bürotürme in Chicago: Mit Immobilien lässt sich weiter Geld verdienen.

© Foto: dpa

In Europa und Nordamerika ist die Spekulationsblase geplatzt, die Beteiligungsgesellschaften mit milliardenschweren Investments immer weiter aufgebläht hatten. Weil die Banken wegen der US-Hypothekenkrise den Kredithahn zugedreht haben, erhalten die Investoren für ihre kurzfristigen Kredite keine Anschlussfinanzierungen mehr - und müssen die Immobilien abstoßen.

In den USA sind die Preise von Bürotürmen und Shoppingcentern seit September um bis zu 15 Prozent gefallen, in einigen europäischen Märkten um bis zu zehn Prozent. Experten erwarten, dass die Wertberichtigungen weitergehen. Allein in New York könnten die Preise von Bürotürmen bis Jahresende um weitere 25 Prozent fallen, schreiben die Analysten der Beratungsgesellschaft Green Street.

Preise waren schon vor Jahren deutlich überzogen

Einige Fonds-Initiatoren hatten die Spekulationsblase früh erkannt. "Aus unserer Sicht hatten die Preise in den USA bereits 2004 ein übertriebenes Niveau", sagt Ralph Hassert, Vertriebsleiter bei dem auf geschlossene US-Fonds spezialisierten Emittenten Jamestown. Darum hatte der Kölner Initiator den Marktüberschwang genutzt, um seit 2005 Gebäude im großen Stil zu verkaufen und hohe Renditen für seine Anleger einzufahren.

Bestandsimmobilien sind den Jamestown-Strategen noch immer zu teuer. Sie setzen auf Projektentwicklungen. Der aktuell angebotene Fonds "Co-Invest 5" will bis zu 750 Millionen US-Dollar einsammeln, neue Einkaufs- und Logistikcenter im Südosten der USA errichten und damit Jahresrenditen von acht bis zwölf Prozent vor Steuern erzielen. Die Mindestbeteiligung liegt bei 20 000 Dollar (rund 13 600 Euro) plus einem Ausgabeaufschlag von fünf Prozent.

HIH Global Invest, eine Tochter der Hamburgischen Immobilienhandlung, wiederum hat mit dem "Pacific Core 1 - Neuseeland" den ersten geschlossenen Fonds aufgelegt, der im Kiwi-Land investiert. Erworben werden zwei neue Bürotürme in der Hauptstadt Auckland.

Fondsmanager richten den Blick auf Australien und Neuseeland

Sie sind langfristig vermietet an GE Finance, die Finanzierungssparte des General Electric-Konzerns, und BNZ Branch Properties, die Immobilientochter der Bank of New Zealand. Die Mindestbeteiligung beträgt 30 000 Neuseeländische Dollar (rund 15 800 Euro). Die Ausschüttung soll jährlich zunächst sechs Prozent betragen und 2015 auf 6,5 Prozent steigen.

Das Emissionshaus HSBC Trinkaus & Burkhardt will demnächst Anleger zu einem Investment in Australien einladen. Der Düsseldorfer Initiator hat gerade für 210 Millionen Australische Dollar (rund 126 Millionen Euro) einen Büroturm in Brisbane erworben. An den Eckdaten für den neuen Fonds wird noch gerechnet.

Australien, so das Emissionshaus, weise eine beeindruckende Wachstumsdynamik aus. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von rund 35 000 US-Dollar pro Einwohner rangiert das Land vor Deutschland. Vor allem die zuletzt drastisch gestiegene Nachfrage nach Rohstoffen treibt die Wirtschaft. 90 Prozent der Weltproduktion an Opal und zwölf Prozent des am Weltmarkt gehandelten Golds stammen aus Australien.

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