Heiß gehandelt

Stada wird von Investoren umgarnt

Meldungen, wonach gleich zwei britische Investoren Interesse an einer Komplettübernahme der Stada AG bekunden, pushen den Aktienkurs.

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Eine Mitarbeiterin überprüft die Produktion von Kapseln bei der Firma STADA. Das Unternehmen ist auf die Herstellung von Generika und rezeptfreien apothekenpflichtigen Arzneimitteln spezialisiert.

Eine Mitarbeiterin überprüft die Produktion von Kapseln bei der Firma STADA. Das Unternehmen ist auf die Herstellung von Generika und rezeptfreien apothekenpflichtigen Arzneimitteln spezialisiert.

© Frank Rumpenhorst / dpa

BAD VILBEL. In der Gerüchteküche potenzieller Firmenübernahmen wurde die Stada AG schon wiederholt heiß gehandelt. Aktuell trudeln in Bad Vilbel erneut Übernahmeofferten ein – und gleich zwei auf einmal, wie der Generikakonzern am Sonntag bestätigte.

Es gebe "zwei rechtlich unverbindliche Interessenbekundungen in Bezug auf den Erwerb von bis zu 100 Prozent der Aktien der Gesellschaft". Bei einem der Interessenten handele es sich um den britischen Privatinvestor Cinven Partners, der 56 Euro je Stada-Titel biete und damit in Summe rund 3,5 Milliarden Euro. Zweiter Kauf-Interessent ist die gleichfalls britische Investorengruppe Advent International.

An der Börse sorgte die Nachricht zu Wochenbeginn für einen Kurssprung der Stada-Aktie um zeitweise mehr als 14 Prozent auf deutlich über 56 Euro. – Unterdessen ließ der Stada-Vorstand verlauten, am Montag einstimmig den Beschluss gefasst zu haben, "ergebnisoffene Gespräche mit den beiden potenziellen Bietern aufzunehmen".

In der Vergangenheit hatte die Stada-Spitze stets den eigenständigen Wachstumskurs betont und sich gegen eine Übernahme positioniert. Über die Jahre ist jedoch der Anteil institutioneller Investoren am Unternehmen stetig gewachsen.

Deren Anlagestrategie sieht üblicherweise einen Exit vor, wenn der Markt ordentliche Multiples hergibt. Das Beharren auf Eigenständigkeit soll deshalb auch mit ein Grund für die erfolgreiche Palastrevolte des Stada-Aktionärs  Activ Ownership Capital gegen die Politik des einstigen Firmenchefs Hartmut Retzlaff gewesen sein.

Die Zeiten, in denen für Generikaanbieter ganz tief in die Tasche gegriffen wurde, scheinen allerdings vorbei. 2005 war etwa Novartis bereit, für Hexal mehr als das Dreifache eines Jahresumsatzes zu zahlen. Das aktuelle Cinven-Gebot entspricht dem 1,6-Fachen der Stada-Einnahmen 2015. (cw)

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