Stimmung bei Ärzten bleibt schlecht
Land in Sicht: Der Medizinklimaindex steigt und schafft es erstmals aus dem zweistelligen Minusbereich. Nur bei den niedergelassenen Ärzten ist die Stimmung weiter schlecht.
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Traurig - weil Niedergelassene immer noch pessimistisch in die Zukunft blicken.
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HAMBURG (di). Die Stimmung unter den Akteuren in der ambulanten Medizin ist auf einem Rekordhoch. Nur die niedergelassenen Ärzte bleiben pessimistisch.
Von minus 14,9 vor einem halben Jahr kletterte der Medizinklimaindex (MKI) aktuell auf minus 5,1.
Dies ist der beste Wert, der seit Beginn der Erhebung im Jahr 2006 von den befragten Ärzten, Zahnärzten und Psychotherapeuten gemessen wurde. Bislang lag der Wert stets im zweistelligen Minusbereich.
Getragen wird das Hoch allerdings hauptsächlich von den Psychologischen Psychotherapeuten, für die ein Wert von plus 9,3 ermittelt wurde.
Zahnärzte haben einen MKI von plus 4,3, Ärzte dagegen verharren im Pessimismus: Für sie wurde ein Wert von minus 9,3 errechnet.
Andere Branchen stehen besser da
Etwa die Hälfte der Befragten schätzt ihre wirtschaftliche Lage insgesamt als befriedigend ein, 30 Prozent als gut und ein Fünftel als schlecht. Zwei Drittel der Praxisinhaber erwarten, dass ihre wirtschaftliche Lage unverändert bleibt.
Jeder Vierte rechnet mit einer Verschlechterung, nur 7,5 Prozent mit einer günstigeren Entwicklung.
In der Gruppe der niedergelassenen Ärzte bewerten 28,6 Prozent ihre wirtschaftliche Lage als gut, 46 Prozent sind zufrieden und ein Viertel empfindet die eigene wirtschaftliche Lage als schlecht. 28 Prozent schauen düster in die Zukunft, zwei Drittel erwarten Kontinuität.
Der MKI wird jeweils im Herbst und im Frühjahr von der Gesellschaft für Gesundheitsmarktanalyse (GGMA) im Auftrag der Hamburger Stiftung Gesundheit analog zum Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft erhoben.
Im Vergleich mit anderen Branchen ist die Stimmung im Medizinsektor noch immer schlecht. Alle anderen Branchen befinden sich im Plusbereich.