Praxen in Niedersachsen

Sturmfest, aber nicht barrierefrei

In Niedersachsen ist der Arztbesuch für Menschen mit einer Behinderung nicht so einfach: Das Bundesland ist Schlusslicht in Sachen barrierefreie Praxis.

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HANNOVER. In Niedersachsen sind weniger als 2000 der rund 13.500 Arztpraxen rollstuhlgerecht. Damit ist statistisch nur jede siebte Praxis von Ärzten, Zahnärzten und Psychotherapeuten für Patienten im Rollstuhl nutzbar.

Mit diesem Wert bildet Niedersachsen das Schlusslicht unter den westdeutschen Bundesländern. Das geht aus einer Auswertung der Stiftung Gesundheit von Daten des Internetportals "vdek-Arztlotse" hervor.

Im Bundesschnitt ist demnach fast jede vierte Praxis rollstuhlgerecht, in Mecklenburg-Vorpommern jede zweite, in Berlin, Bremen, Hessen, Saarland und Schleswig-Holstein gerundet jede dritte.

Rollstuhlgerecht ist eine Praxis unter anderem dann, wenn die Patienten sie stufenlos oder über eine nicht zu steile Rampe erreichen können und die Türen und Gänge breit genug sind. Für eine vollständige Barrierefreiheit muss eine Praxis etwa auch über einen Behindertenparkplatz verfügen oder eine barrierefreie Toilette und Orientierungshilfen für Sehbehinderte.

Gerade bei diesen Kriterien sei der Nachholbedarf offensichtlich, hieß es: Landesweit 621 Praxen verfügen über einen Behindertenparkplatz, 357 über eine barrierefreie Toilette und nur 171 bieten Orientierungshilfen für Sehbehinderte.

Der Leiter der vdek-Landesvertretung Niedersachsen, Jörg Niemann, appelliert an die Ärzteschaft, Zugang für alle Patienten zu schaffen. "Ein gut nutzbares ärztliches Angebot mit Wahlfreiheiten leistet einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung". (cben)

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