Fahrlässige Tötung?

Tödlicher Polizeieinsatz: Auch gegen Arzt wird ermittelt

Während eines Polizeieinsatzes in Mannheim war ein Patient des Zentralinstituts für seelische Gesundheit zusammengebrochen und später im Krankenhaus gestorben. Welches Rolle spielt sein Arzt?

Veröffentlicht:

Mannheim. Im Fall eines psychisch kranken Mannes, der im Mai vergangenen Jahres bei einem Polizeieinsatz in Mannheim gestorben war, wird auch gegen seinen Arzt ermittelt. Es werde seit längerem der Vorwurf der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen geprüft, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag. Unter anderem stehe der Vorwurf im Raum, dass der Mediziner bei dem Vorfall einige Minuten lang in der Zuschauermenge gestanden habe, ohne sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen zu beginnen. Während des Polizeieinsatzes auf dem Marktplatz in Mannheim war ein 47 Jahre alter Patient des Zentralinstituts für seelische Gesundheit Mannheim zusammengebrochen und später im Krankenhaus gestorben. Sein Arzt hatte die beiden beteiligten Polizisten zuvor um Hilfe gebeten.

Gegen die beiden Polizeibeamten beginnt im Januar kommenden Jahres vor dem Landgericht Mannheim ein Prozess. Der eine muss sich dabei wegen Körperverletzung im Amt mit Todesfolge sowie versuchter gefährlicher Körperverletzung im Amt verantworten, Der andere wird der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen beschuldigt. Ob der Arzt bei dem Prozess als Zeuge aussagt, ist offen. Er könnte wegen der Ermittlungen gegen ihn die Aussage verweigern. (dpa/lsw)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wie sich Fehlinfos geraderücken lassen

Das Faktensandwich hilft im Umgang mit falsch vorinformierten Patienten

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten