Training schützt vor aggressiven Patienten

HAMBURG (reh). Besserer Schutz vor aggressiven Patienten, das ist ein Ziel eines neuen DeeskalationsTrainings für Pflegepersonal, Betreuer aber auch Ärzte. Derzeit läuft die Pilotphase.

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200 Teilnehmer aus 130 Einrichtungen nehmen bereits an dem Training, das die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ins Leben gerufen hat, teil. Die berufliche Zusatzqualifikation richte sich zwar hauptsächlich an Pflegekräfte. Aber sie stehe theoretisch auch Medizinischen Fachangestellten und Ärzten offen, sagt Sandra Bieler, Bereich Öffentlichkeitsarbeit bei der BGW. Aufgabe des Deeskalationstrainers soll es sein, Kollegen in Einrichtungen des Gesundheitswesens in verbaler Deeskalation sowie patientenschonenden Abwehr- und Fluchttechniken bei Übergriffen von Patienten zu schulen. Außerdem soll er ein Deeskalationsmanagement in der jeweiligen Einrichtung aufbauen. Und genau das ist es, was in der zwölf Tage dauernden Fortbildung vermittelt wird. Dabei wird die Fortbildung auf fünf Blöcke über fünf bis sechs Monate verteilt. Die Pilotphase läuft bis Ende 2010. Dass Übergriffe verwirrter oder aggressiver Menschen auf das Personal in Pflege- und Betreuungseinrichtungen keine Seltenheit sind, darauf weist Diplom-Psychologin Annett Zeh von der BGW hin. "Nationale und internationale Untersuchungen deuten darauf hin, dass 40 bis 50 Prozent der Beschäftigten Gewalt erlebt haben." Deshalb ist der Deeskalationstrainer auch Ansprechpartner für Übergriffsopfer. Dabei steht er für Gespräche zur Verfügung und achtet darauf, ob sich infolge des Übergriffs Belastungsprobleme beim Betroffenen wie etwa erhöhte Nervosität oder das Vermeiden von bislang als problemlos erfahrenen Situationen zeigen. Und er kümmere sich darum, dass der Betroffene bei Bedarf Unterstützung durch die BGW erhält, so Bieler.

www.bgw-online.de

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