Urteil: Kein Sonder-RLV für Kinderpsychotherapeuten

Das Bundessozialgericht weist den Antrag einer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin ab.

Veröffentlicht:

KASSEL (mwo). Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten müssen nicht zwingend ein höheres Regelleistungsvolumen (RLV) als Erwachsenen-Psychotherapeuten bekommen. Der Vertragsarztsenat des Bundessozialgerichts (BSG) in Kassel wies in seiner jüngsten Sitzung eine entsprechende Klage gegen die Honorarverteilung in Hessen 2006 und 2007 ab.

Auf die Klage einer zum dritten Quartal 2006 zugelassenen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in Mittelhessen hatten das Sozialgericht Marburg und das Hessische Landessozialgericht (LSG) in Darmstadt das für alle Psychotherapeuten einheitliche RLV der KV Hessen zunächst verworfen.

Gericht: Höhere Fallpunktzahlen müssen gelten

Wegen der höher bewerteten Ordinationsgebühr und der im Durchschnitt höheren Zahl probatorischer Sitzungen müssten bei den Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten höhere Fallpunktzahlen berücksichtigt werden, meinten die Instanzgerichte.

Nach Überzeugung des BSG sind die Gemeinsamkeiten beider Gruppen aber so groß, dass ein einheitliches RLV nicht gegen die Honorarverteilungsgerechtigkeit verstößt.

Insbesondere stünden bei beiden zeitgebundene und genehmigungsbedürftige Leistungen außerhalb des RLV im Vordergrund. Die nach Ansicht der Klägerin zu geringen Honorare in der Startphase gingen auf die Übernahme und Neuausrichtung einer Praxis zurück, "und nicht auf Defizite im System der Honorierung".

Az.: B 6 KA 14/11 R

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vertreterversammlung

KV Sachsen-Anhalt empört über TK-Sparpläne

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Abseits der „vier Säulen“

DIGIT-HF-Studie: Digitoxin von klinischem Nutzen bei Herzinsuffizienz

Gesamtmortalität reduziert

Semaglutid und Tirzepatid könnten HFpEF-Patienten helfen

Klinisch äußerst mannigfaltig

Polyzystisches Ovarsyndrom: In drei Schritten zur richtigen Diagnose

Lesetipps
Ein Arzt fühlt die internationale Impfbescheinigung eines Patienten aus.

© Alexander Raths / stock.adobe.com

Konsensuspapier

ESC: „Impfen ist vierte Säule der kardiovaskulären Prävention!“

Ein älterer Mann liegt nach einem Sturz auf dem Boden, neben ihm liegt sein Holzstock auf dem Teppich im Wohnzimmer seines Hauses.

© Daniel / stock.adobe.com

Gefährdete Senioren erkennen

Sturz auf Bodenhöhe: Wann droht eine Hirnblutung bei älteren Menschen?