Verzahnung birgt Risiko für Kliniken

WIESBADEN (reh). Erbringen niedergelassene Ärzte Leistungen in Kliniken, muss das rechtlich abgesichert sein. Dabei könnte das Versorgungsgesetz eine interessante Perspektive bieten, jedoch nicht ohne finanzielles Risiko für die Kliniken.

Veröffentlicht:

In Kliniken tätig sein und trotzdem die eigene Praxis führen, das können Ärzte bereits. Meist werden diese Verträge über belegärztliche oder Honorarverträge rechtlich abgesichert. Dabei müssten Ärzte bei Honorarverträgen aufpassen, dass nicht der Eindruck der Scheinselbstständigkeit entstehe, sagte Rechtsanwältin Stefanie Pranschke-Schade beim diesjährigen Internistenkongress.

Denn dann könnten Abgaben an die Sozialversicherung fällig werden - auch noch nachträglich. Wobei für die Kliniken eine andere Variante, ein normaler Arbeitsvertrag, ohnehin günstiger wäre, so die auf Medizinrecht spezialisierte Juristin. Denn nur wer angestellt sei, werde auch bei den Budgetverhandlungen der Kliniken als Personal anerkannt.

Das Ganze könnte mit dem geplanten Versorgungsgesetz laut Pranschke-Schade eine neue Dimension erhalten. Im Prinzip könnten niedergelassene Ärzte mehr als bisher an Kliniken tätig werden, etwa in der spezialärztlichen ambulanten Versorgung.

Das berge finanzielle Risiken für die Kliniken. Denn wie sollen die Budgets der Kliniken angepasst werden, wenn das Volumen der Klinikleistungen ausgeweitet wird, die Ärzte aber nicht als Personal der Klinik zählen? Die Erfahrungen der Juristin zeigten, dass erste Kostenträger ähnliche Konstellationen in Budgetverhandlungen bereits als Argument nutzen, um weniger Geld locker machen zu müssen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung