Weitere 73 Millionen Euro für Sachsens Kliniken

Der neu angepasste Landesbasisfallwert beschert den Kliniken 73 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Zu wenig, sagen sie.

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DRESDEN (tt). Sachsens Kliniken erhalten in diesem Jahr 3,1 Milliarden Euro für die medizinische Versorgung.

Damit stellen die gesetzlichen Krankenkassen den 80 Kliniken im Freistaat 73 Millionen Euro mehr als im Vorjahr zur Verfügung, teilte der vdek Sachsen mit.

Der vom vdek und der Krankenhausgesellschaft ausgehandelte Landesbasisfallwert liege bei 2924 Euro.

"Die Vertragspartner haben zügig verhandelt und trotz schwieriger Rahmenbedingungen einen Abschluss geschafft", erklärte vdek-Landeschefin Silke Heinke. "Damit besitzen die sächsischen Krankenhäuser Planungssicherheit für dieses Jahr."

Kammer: Zuweisung zu niedrig

Diese optimistische Einschätzung wird allerdings weder von der sächsischen Krankenhausgesellschaft noch der Landesärztekammer geteilt. So sagte Knut Köhler, Sprecher der Kammer, der "Ärzte Zeitung", diese Zuweisung sei wie schon in den vergangenen Jahren zu niedrig.

Als Konsequenz müssten "notwendige Investitionen aus den Erlösen finanziert werden". In Sachsen drohe somit ein Investitionsstau.

"Auch in Krisenzeiten ist eine Mindestinvestitionsquote erforderlich, um den Bestand zu erhalten und die Qualität der Patientenversorgung unter Berücksichtigung des medizinisch-technischen Fortschritts zu gewährleisten", so Köhler weiter.

Dieter Blaßkiewitz, Vorsitzender der sächsischen Krankenhausgesellschaft, warnte davor, dass sich "akute Risiken durch unzureichende Finanzierung der sächsischen Krankenhäuser" andeuten.

Er verwies auf zu erwartenden Lohnsteigerungen in den Kliniken. Dies sei von den Kassen nicht ausreichend gewürdigt worden. Der Landesbasisfallwert muss noch vom Sozialministerium genehmigt werden.

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