Digitalisierung

apoBank rät zur aktiven Mitgestaltung

Das Thema Digitalisierung betrifft mittlerweile alle Lebensbereiche. Auch die Gesundheitsbranche sollte sich dem Thema aktiv zuwenden, empfiehlt apoBank-Vize Ulrich Sommer.

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Keine Frage, wann die Digitalisierung in der Gesundheitsbranche Einzug hält, wir sind schon mittendrin.

Keine Frage, wann die Digitalisierung in der Gesundheitsbranche Einzug hält, wir sind schon mittendrin.

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DÜSSELDORF. Ärzte und andere Heilberufler werden sich den Strukturveränderungen durch die Digitalisierung nicht entziehen können.

Deshalb sollten sie alles tun, um die Entwicklung aktiv mitzugestalten und die mit ihr verbundenen Chancen zu nutzen, rät Ulrich Sommer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank).

"Es ist keine Frage, ob und wann die Digitalisierung im Gesundheitswesen Einzug hält, wir sind schon mitten drin", betonte Sommer bei der Vorstellung einer aktuellen Studie der apoBank zum Thema.

Die Bank hatte 500 Heilberufler, 30 Standesorganisationen und acht Experten zu ihrer Bewertung unterschiedlicher Aspekte der Digitalisierung befragt. Die Studie zeigt, dass die Heilberufler vor allem durch die digitale Vernetzung große Veränderungen erwarten (wie kurz berichtet).

Sie sehen neben den Chancen der technischen Weiterentwicklung aber auch Risiken und fürchten vor allem ein Missverhältnis zwischen den erforderlichen Investitionen in die Digitalisierung und den daraus für sie resultierenden Gewinnen.

Die Patienten werden die digitalen Neuerungen immer stärker einfordern, erwartet Sommer. "Es ist nicht nur eine Frage des technischen Fortschritts, sondern auch der Wettbewerbs-Situation."

"Das gesamte Bild ist deutlich zu träge"

Zudem erhöhe sich der Druck durch internationale Unternehmen, die über eine große Wirtschaftsmacht verfügen. Von Seiten der Akteure im Gesundheitswesen geschieht nach seiner Einschätzung bislang zu wenig, um das Thema nach vorne zu treiben. "Das gesamte Bild ist deutlich zu träge."

Gerade bei der notwendigen Verzahnung zwischen der ambulanten und der stationären Vernetzung sieht Sommer in der Digitalisierung große Chancen, um die Patientenversorgung zu verbessern und kosteneffizienter zu machen. "Die Digitalisierung bedarf erst einmal hoher Investitionen, bringt dann aber deutliche Einsparungen", sagte er.

Die Digitalisierung eröffnet den Ärzten neue Chancen in der Versorgung ihrer Patienten, betonte Professor Axel Ekkernkamp, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des Unfallkrankenhauses Berlin.

Er hat als einer der Experten an der Studie teilgenommen. "Ich bin überzeugt, dass wir Patienten behandeln können, die wir bisher nicht oder deutlich schlechter behandeln konnten."

Die Technik werde es erlauben, die knapper werdende ärztliche Arbeitskraft gezielter einzusetzen, erwartet Ekkernkamp.

Dabei gehe es nicht nur um arztunterstützende, sondern auch um arztersetzende Leistungen. So könnten in der Pathologie, der molekularen Medizin oder der Radiologie Softwaresysteme Analysen und Diagnosen übernehmen, die bislang noch in Händen von Ärzten liegen. (iss)

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