Gesundheitswirtschaft

apoBank will Digitalisierung vorantreiben

Die Digitalisierung betrifft die apoBank als Bank ebenso wie als Akteur im Gesundheitswesen. Nun will die Standesbank eine digitale Plattform für den Gesundheitsmarkt gründen.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hat sich für 2019 viel vorgenommen. Beim gesundheitspolitischen Jahresauftakt der Standesbank am Montag in Düsseldorf kündigte Vorstandsvorsitzender Ulrich Sommer vor rund 500 Gästen an, die Bank werde in den kommenden Tagen eine Tochtergesellschaft gründen, die eine digitale Plattform für den Gesundheitsmarkt aufbauen werde.

Auf der Plattform würden Dienstleistungen abseits des Bankgeschäfts gebündelt, die Heilberuflern angeboten werden sollen, damit diese sich noch stärker auf die eigentliche heilberufliche Tätigkeit fokussieren könnten. Erste Ergebnisse dieses neuen Geschäftsfeldes der Genossenschaftsbank seien Mitte des Jahres geplant.

„Wir haben uns entschlossen, den Wandel aktiv zu gestalten und künftig auch Dienstleistungen auf dem Gesundheitsmarkt anzubieten, von denen wir wissen, dass der Heilberufler sie braucht“, sagte Sommer weiter. Sommer machte nur Andeutungen, welche Dienstleistungen und welche Software auf der Digitalplattform gebündelt werden könnten.

Erste Schritte hatte die Bank bereits im vergangenen Jahr unternommen. So etwa wurden von dem neu entwickelten Kompetenzzentrum apoHealth bereits Handlungsempfehlungen und praktische Hilfestellungen für die digitale Grundausstattung einer Praxis entwickelt.

Und zum Jahresende hin gründete die Bank mit der zahnärztlichen Abrechnungsgenossenschaft die „Zahnarztpraxis der Zukunft GmbH“, die als Praxis nach neuen Erkenntnissen der Zahnmedizin mit modernster Technik geführt wird. Sie soll außerdem jungen Zahnärzten die Möglichkeit geben, ohne wirtschaftliches Risiko und mit flexiblen Arbeitszeiten in eine freiberufliche Tätigkeit einzusteigen. Bereits seit Jahren ist die apoBank-Beteiligung medisign als Anbieter elektronischer Heiberufeausweise und Praxiskarten am Markt aktiv.

Auch bei Gesundheitsfonds habe die apoBank zu Jahresbeginn ihre Marktstellung gestärkt, wie Sommer auf der Veranstaltung berichtete. Der Fondsspezialist apoAsset, der zur apoBank und zur Deutschen Ärzteversicherung gehört, erwerbe einen Anteil von 25,1 Prozent an der Fondsboutique Medical Strategy mit Sitz in Gräfelfing bei München. Damit entstehe das „größte deutsche Spezialisten-Netzwerk für globale Gesundheitsfonds“, heißt es in einer ebenfalls am Montag verschickten Pressemitteilung des Unternehmens. Medical Strategy bleibe als Unternehmen eigenständig. apoAsset und Medical Strategy managen seit 2005 den mehrfach prämierten Gesundheitsfonds apo Medical Opportunities gemeinsam.

Auch das Engagement der apoBank für Gesundheits-Startups wird fortgesetzt. In Düsseldorf präsentierte sich Mindable, eine verhaltenstherapeutisch wirkende App zur Überwindung von Panikstörungen und Agoraphobie. Patienten arbeiten mit Handy und Kopfhörern, um sich auf gefürchtete Situationen besser vorzubereiten.

Die App erhält von den Patienten während der Übungen ständig Rückmeldungen zu deren subjektivem Angstlevel und steuert dann mittels Algorithmus gemäß einem vom Psychotherapeuten ausgearbeiteten Therapieplan das weitere Vorgehen (www.mindable.health). (ger)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen