"Gefühlte Unzufriedenheit" wird erforscht

Das Zwischenfazit fällt positiv aus: Die Projekte der BÄK zur Versorgungsforschung sind gut aufgestellt.

Von Rebecca Beerheide Veröffentlicht:

MAINZ. "Mit der Versorgungsforschung soll die gefühlte Unzufriedenheit auf den Punkt gebracht werden", sagte Professor Peter Scriba den Delegierten des Ärztetages. Der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates der Bundesärztekammer (BÄK) warb in seinem Bericht für die Versorgungsforschung. Die BÄK initiiert und fördert seit 2005 mit jährlich 750 000 Euro Forschungsprojekte.

Derzeit liege das Projekt "im Programmplan und kann die vorgegebenen Ziele erreichen", sagte Scriba. Er kündigte an, dass im Herbst Forschungsergebnisse zu den Ursachen von Belastungen der Ärzte vorliegen werden, ein ausführlicher Bericht folge auf dem kommenden Ärztetag in Dresden. Dann muss auch über die Zukunft des Förderprojektes entschieden werden (wir berichteten).

Die Delegierten fordern in einem Leitantrag, mehr Einblick in die Daten von Arzneimittelstudien zu bekommen, um diese auch unabhängig von Forschungen der Pharma-Industrie bewerten zu können. Für das kritische Hinterfragen der Studien sei auch eine regelmäßige Fortbildung nötig. Veranstaltungen dazu sollen die Akademien für ärztliche Fortbildung anbieten.

Darüber hinaus fordert der Ärztetag Einblick in die Daten aus Zulassungsverfahren für Arzneimittel, unabhängig vom Ausgang des Verfahrens. Die Delegierten appellieren an die medizinischen Fakultäten, die allgemeinmedizinischen Abteilungen auszubauen, um auch dort die Versorgungsforschung zu erweitern.

Auch über das Gesundheitswesen selbst soll eine Studie entstehen: Der Ärztetag will erforschen lassen, wie viel Geld an die jeweiligen Institutionen gehen. Dazu gehören unter anderem das IQWiG und der GBA.

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