Klatschen und Tanzen für stabilen Gang: Eurhythmie im Alter halbiert Sturzrate

Bloß nicht hinfallen lautet eines der Erfolgsrezepte für ein langes Leben. Regelmäßig praktizierte Eurhythmie verhindert auch dann noch Stürze, wenn damit erst nach dem 65. Lebensjahr begonnen wird.

Wer sich regelmäßig zu Musik bewegt, senkt sein Sturzrisiko. © S. Gudath / imago

Wer sich regelmäßig zu Musik bewegt, senkt sein Sturzrisiko. © S. Gudath / imago

© S. Gudath / imago

Professor Reto Kressig vom Lehrstuhl für Geriatrie an der Universität Basel berichtete über eine Untersuchung mit 134 älteren Menschen, denen er sechs Monate lang mehrmals pro Woche Eurhythmie verordnet hatte. Die Übungen bestanden unter anderem darin, sich zu Klaviermusik zu bewegen und in die Hände zu klatschen. Dabei wurde je nach Tonlage entweder nur geklatscht, nur gegangen oder beides zusammen.

Dieses Training zeigte Wirkung: "Nach sechs Monaten hatten wir 54 Prozent weniger Stürze als in einer vergleichbaren Kontrollgruppe", so Kressig. Unmittelbare Ursache sei eine Abnahme der Gangunregelmäßigkeit gewesen, die sich bei dualer Belastung, also "klatschen plus gehen", gut messen und vergleichen lasse.

Den Erfolg macht offenbar vor allem die Kombination aus Bewegung und Musik aus. Dadurch werden Areale im Frontalhirn aktiviert, die für komplexe Abläufe und damit auch für die Gangsicherheit zuständig sind. "Krafttraining alleine erhöht zwar auch im Alter die Muskelkraft, hatte aber in zahlreichen Studien keinen überzeugenden Effekt auf die Sturzfrequenz." (gvg)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

DGIM-Kongress

Ulcus cruris venosum erfordert rasche Kompression

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung