Homosexuelle kämpfen für schwule Pinguine

BREMERHAVEN (dpa). Ein geplanter Sex-Test mit sechs "schwulen" Pinguinen in Bremerhaven hat weltweite Aufmerksamkeit, aber auch wütende Proteste von Homosexuellen ausgelöst.

Veröffentlicht:

Nachdem der Zoo am Meer angekündigt hatte, man wolle die Festigkeit der homosexuellen Orientierung der Tiere mit den Reizen schwedischer Artgenossinnen auf die Probe stellen (wir berichteten), "steht das Telefon bei uns nicht mehr still", sagt Zoodirektorin Heike Kück.

Aber nicht nur Radio- und Fernsehstationen bis nach Australien zeigen Interesse. "Homo-Gruppen aus aller Welt beschimpfen uns seitdem", berichtet Kück. Dabei wolle der Zoo nur eines: "Zum Erhalt einer bedrohten Tierart beitragen."

Sechs Pinguin-Männchen, die als homosexuelle Paare balzend durch den Zoo watscheln und Steine bebrüten: Das ist Stoff für Diskussionen und Fantasien rund um den Globus. Bei den Homosexuellen-Gruppen aus aller Welt, die sich inzwischen beim Zoo und beim Bremerhavener Oberbürgermeister beschwerten, kam das Arterhaltungs-Manöver "wohl in den falschen Hals", so Kück.

Energisch fordern die Gruppen auch für schwule Pinguine das Recht auf unbeeinflußte Paarbildung und drohen mit Protesten. "Dabei will hier niemand mit Gewalt gleichgeschlechtliche Paare trennen", versichert Kück. "Außerdem wüßte ich gar nicht, wie das funktionieren sollte."

Biologen wie der Amerikaner Bruce Bagemihl gehen davon aus, daß sich echte Homosexuelle unter Tieren nicht trennen lassen. Derartige Paarbildung kommen recht häufig vor: Bagemihl beobachtete sie bei 450 Tierarten. Ob die Bremerhavener Pinguin-Männchen homosexuell festgelegt sind oder sich für Weibchen interessieren, wird sich aber erst im nächsten Jahr herausstellen.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sponsoring auf dem Prüfstand

Ärztliche Fortbildung soll unabhängiger werden

Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Deutschen Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden

Dr. Franz Bernhard Ensink, der Vorsitzende der Finanzkommission der Bundesärztekammer, verteidigte den Haushaltsvoranschlag für das kommende Geschäftsjahr gegen die Kritik sächsischer Delegierter.

© Rolf Schulten

Haushaltsplan der BÄK

Landesärztekammern müssen höhere Umlage an BÄK zahlen