Soziale Folgen der überaktiven Blase oft unterschätzt

BERLIN (gvg). Menschen mit einer überaktiven Blase können leicht in die soziale Isolation geraten, etwa weil sie den gesamten Tagesablauf nach ihren Toilettengängen ausrichten. Dieses Problem wird aber selbst von Fachärzten häufig unterschätzt, wie eine US-amerikanische Studie ergeben hat.

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Hierbei sollten 79 Frauen, die erstmals eine urologische Klinik aufsuchten, vor der Aufnahmeuntersuchung einen standardisierten Inkontinenz-Fragebogen ausfüllen. Anschließend erhob der Aufnahmearzt die Anamnese, ohne daß dieser den Fragebogen zu Gesicht bekommen hatte.

Ergebnis: Die Ärzte unterschätzten die subjektive Beeinträchtigung der Patientinnen mit überaktiver Blase im Mittel erheblich, wie die niedergelassene Urologin Dr. Daniela Marschall-Kehrel aus Oberursel auf einer Veranstaltung von Bayer Vital in Berlin berichtet hat.

Eine überaktive Blase könne das tägliche Leben stark beeinträchtigen, sagte die Urologin. So werde die Planung der Alltagsaktivitäten meist nach der Verfügbarkeit von Toiletten ausgerichtet. Das Reisen werde eingeschränkt. Und liege bereits eine manifeste Inkontinenz vor, werde häufig dunkle Kleidung getragen. Und: Sportliche Aktivitäten würden weitgehend eingestellt sowie sexuelle Kontakte vermieden.

Um so problematischer findet es Marschall-Kehrel, daß eine Behandlung von Patienten mit überaktiver Blase längst nicht die Regel ist, auch dann nicht, wenn wegen der Problematik ein Arzt konsultiert wird. So habe eine Umfrage bei 1916 Männern und Frauen mit überaktiver Blase in sechs europäischen Ländern ergeben, daß zwar zwei Drittel der Betroffenen deswegen beim Arzt waren. Doch nur bei der Hälfte wurde zumindest einmal ein medikamentöser Therapieversuch mit anticholinergen Präparaten unternommen.

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