Frauen wissen nur wenig über Zervix-Karzinom

GRAINAU (wst). Ärzte, die ihre Patientinnen auf den Sinn der gynäkologischen Krebsvorsorge hinweisen, helfen, eine Wissenslücke zu schließen. Denn: Über Ursachen und Prävention des Zervix-Karzinoms wissen nach den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage bisher nur wenige Frauen Bescheid.

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Das ist nach Ansicht von Spezialisten bedauerlich, zumal längst geeignete Maßnahmen zur Früherkennung von Zervixkrebs und seiner Vorstufen existieren. Und außerdem gibt es seit November 2006 auch die Möglichkeit, Mädchen und Frauen mit einer Impfung vor den häufigsten Erregern des Zervixkarzinoms zu schützen.

Eine von dem Unternehmen GlaxoSmithKline initiierte europaweite Online-Umfrage bei 4500 Frauen im Alter zwischen 18 und 45 Jahren hat große Wissensdefizite zu Ätiologie und Prävention des Zervixkarzinoms aufgedeckt. Das hat Birgit Giokalas vom Unternehmen auf einer Veranstaltung im bayerischen Grainau berichtet.

Aus Deutschland nahmen 416 Frauen an der Umfrage teil. Nur 21 Prozent von ihnen wussten, dass das Zervixkarzinom die zweithäufigste Krebsart bei Frauen unter 45 Jahren ist. Und: Als Hauptursache eines Zervixkarzinoms nannten 46 Prozent der befragten Frauen fälschlicherweise erbliche Faktoren. Außerdem wussten nur 22 Prozent, dass humane Papillomaviren ursächlich sind für die Entwicklung eines Zervixkarzinoms.

Dieses Thema kommt nach den Ergebnissen der Umfrage auch in gynäkologischen Praxen noch zu kurz: So hätten bislang nur sieben Prozent der befragten deutschen Frauen mit ihrem Frauenarzt über Krebs auslösende Papillomaviren gesprochen, zitierte Giokalas. Auch bei der jährlich empfohlenen gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung mit Zervixabstrich gibt es noch Lücken. So hatten nur 89 der befragten deutschen Frauen jemals eine Abstrichuntersuchung zur Kontrolle des Gebärmutterhalses vornehmen lassen.

Um die Wissensdefizite zu mindern, sind europaweite Aufklärungskampagnen geplant. Auftakt bildet derzeit die erste Europäische Zervixkrebs-Präventionswoche.

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