MEDIT-AHF-Studie

Was nutzt Mittelmeerdiät bei Herzschwäche?

Wird durch mediterrane Ernährung ("Mittelmeerdiät") der klinische Verlauf nach akuter Herzinsuffizienz günstig beeinflusst? Ja und nein.

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BARCELONA. Ob eine mediterran geprägte Ernährungsweise eingehalten wird oder nicht, scheint für das Sterberisiko von Patienten mit akuter Herzinsuffizienz ohne Bedeutung zu sein. Dagegen kann diese Art der Ernährung möglicherweise einigen Patienten zumindest Klinikaufenthalte ersparen. Dafür sprechen Ergebnisse der MEDIT-AHF-Studie (JACC Heart Failure 2017; online 6. Dezember).

In diese Studie wurden 991 relativ alte Patienten aufgenommen, bei denen zuvor eine akute Herzinsuffizienz aufgetreten war. Die Patienten oder ihre Verwandten wurden gebeten, mithilfe eines 14 Punkte-Fragebogens Auskunft über die Einhaltung bzw. Nicht-Einhaltung einer mediterranen Ernährungsweise zu geben. Je nach Punktescore wurden die Teilnehmer dann in zwei Gruppen unterteilt, nämlich in eine, die sich vorwiegend mediterran ernährte ("Adherence"-Gruppe) und eine, die entsprechenden Ernährungsregeln nicht befolgte ("Non-Adherence"-Gruppe).

Die mittlere Dauer der Nachbeobachtung betrug 2,1 Jahre. In dieser Zeit starben 569 Teilnehmer (57,4 Prozent). Die Analyse ergab keinen signifikanten Unterschied bezüglich der Mortalität zwischen den Gruppen mit und ohne mediterrane Kost.

Nach einem Jahr hatte die Mortalitätsrate 22,7 Prozent betragen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren 24,5 Prozent aller Patienten erneut in einer Notaufnahme vorstellig geworden, ohne dass jedoch eine stationäre Aufnahme erfolgte. Auch bezüglich dieser sekundären Endpunkte bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Studiengruppen.

Bei 43,7 Prozent aller Teilnehmer war im ersten Jahr ein stationärer Aufenthalt erforderlich. Im Hinblick auf diesen Endpunkt war das relative Risiko in der "Adherence"-Gruppe signifikant um 26 Prozent niedriger als in der "Non-Adherence"-Gruppe. (ob)

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