Tips zur Intubation und Venenpunktion

DÜSSELDORF (sko). Werden Notärzte zu Säuglingen oder Kleinkindern gerufen, haben sie meist hauptsächlich mit zwei Problemen zu kämpfen: mit Atemnot durch einen Laryngospasmus und mit dem venösen Zugang. Dr. Alexander Dorsch, Anästhesist aus Haimhausen, hat beim Medica-Kongreß berichtet, worauf es in solchen Notfallsituationen ankommt.

Veröffentlicht:

"Der häufigste Grund für eine Atemnot bei Säuglingen ist eine Einengung des subglottischen Raums", sagte Dorsch. Denn dies sei der empfindlichste Bereich im Körper von Säuglingen und Kleinkindern. "Bei älteren Kindern ab sechs Jahren verwächst sich solch ein Pseudokrupp dann".

Müssen Säuglinge und Kleinkinder intubiert und beatmet werden, ist dementsprechend äußerste Vorsicht geboten, damit die Luftröhre nicht durch Druck oder Schnitte verletzt wird. Bei der Wahl des richtigen Tubus gilt: Der Tubus sollte so breit sein wie der Nagel des kleinsten Fingers des Patienten.

Da der Kehlkopf bei Kindern höher steht als bei Erwachsenen, sollte der Kopf bei der Intubation weder gebeugt noch gestreckt sondern in einer neutralen Position gehalten werden. Ist nach dem Einführen die schwarze Markierung, mit der die Tuben am unteren Ende gekennzeichnet sind, oberhalb der Stimmritze sichtbar, liegt der Tubus richtig.

Ebenso wie die Versorgung mit Sauerstoff kann die Venenpunktion bei Säuglingen größte Probleme bereiten, wie Dorsch weiter berichtete: "Wenn Sie mal einen Zugang haben, hüten Sie den wie Ihren Augapfel, es könnte Ihr letzter sein!" Doch besonders bei dicken Kindern ist die Venenpunktion manchmal schier unmöglich.

Im Notfall - also bei vitaler Indikation wie Reanimation und nach zwei bis drei frustranen Versuchen der peripheren Punktion - ist die intraossäre Punktion unter Umständen die letzte Rettung. Dabei wird eine starre Punktionskanüle mit schraubenden Drehbewegungen in die proximale mediale Tibia eingebracht.

"Über diesen Zugang kann man mit einer Druckinfusion bis zu 40 ml/min infundieren". Dabei werden Flüssigkeit und Medikamente durch den Blutschwamm im Knochengewebe aufgenommen - ebenso gut wie bei der i.V.-Infusion, denn die Dosierungen ändern sich nicht.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen