Wachstumshormon lässt klein Geborene normal wachsen

MÜNCHEN (wst). Durch eine rechtzeitige mehrjährige Behandlung mit dem gentechnisch hergestellten menschlichen Wachstumshormon Somatropin kann bei Kindern Kleinwüchsigkeit abgewendet oder zumindest deutlich gemildert werden. Die indikationsgerechte Anwendung des Hormons in der Pädiatrie ist effektiv und sicher.

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Zwischen 1987 und 2006 wurden weltweit kapp 100 000 Kinder mit gentechnisch hergestelltem menschlichem Wachstumshormon behandelt. Dabei fanden sich keine Hinweise auf eine erhöhte Rate von Leukämien, anderen malignen Erkrankungen oder sonstigen schweren Symptomen. Und auch die Tumorrate wurde durch Wachstumshormon nicht erhöht. Das hat Professor Hans Peter Schwarz vom Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München berichtet.

Indiziert ist eine Therapie mit Wachstumshormon bei Kindern, die für ihr Alter zu klein sind, einen im Stimulationstest bestätigten Wachstumshormonmangel haben oder eine schwere chronische Niereninsuffizienz mit Ullrich-Turner- oder Prader-Willi-Syndrom. Seit Juli 2007 steht dafür die Injektionslösung Omnitrope® Liquid zur Verfügung.

Jüngste, aber bedeutende Indikation besteht bei Kindern mit intrauterinem Kleinwuchs ohne normales Aufholwachstum. Wie Schwarz auf der von Sandoz ausgerichteten Veranstaltung in München erläuterte, sind etwa drei Prozent aller Kinder aufgrund von Störungen der Schwangerschaft bei der Geburt zu klein. Das Defizit wird üblicherweise schon bis zum 18. Lebensmonat ausgeglichen.

Bei zehn Prozent der zu klein geborenen Kinder kommt es nicht zu einem regelrechten Aufholwachstum. Spätestens, wenn sie auch noch mit vier Jahren deutlich unterhalb der familienanamnestisch zu erwarteten Zielgröße liegen, sollten in einer Kinderklinik geprüft werden, ob eine Wachstumshormontherapie erforderlich ist.

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