Forscher plädiert für Alternative zu Therapie-Klonen

SEATTLE (dpa). Deutschland sollte sich nach Ansicht des Stammzellforschers Professor Hans Schöler durch den Erfolg der Südkoreaner beim Klonen menschlicher Embryonen nicht aus dem Konzept bringen lassen. "Wir dürfen auf keinen Fall wie eine Hammelherde hinter Korea herlaufen", sagte Schöler.

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Wichtig sei letztlich nur, daß eines Tages die Menschheit das Potential der Stammzellen-Therapie ausschöpfen könne. Deutschland habe sich auf Grund seiner Geschichte für einen anderen Weg entschieden und sollte nun sehen, daß es so schnell wie möglich eine praktikable Alternative zum Ansatz des Seouler Teams entwickelt.

Furcht davor, daß das Klonen embryonaler Stammzellen eines Tages das Klonen von Menschen ermöglichen könnte, hat Schöler nicht. Die Verlustrate beim Klonen sei katastrophal. Die Gesellschaft werde auch unvermeidliche Mißbildungen bei Menschen einfach nicht akzeptieren, sagt er.

Schöler war von den US-Zeitschriften "Science" und "Discovery" zu einem der führenden Forscher des Jahres 2003 gewählt worden. Nach fünf Jahren Forschung an der Universität von Pennsylvania in Kenneth Square folgt er im April einem Ruf an das Max-Planck-Institut in Münster. Der Stammzellforscher hat viel Aufmerksamkeit damit erlangt, daß es ihm erstmals gelungen ist, aus embryonalen Stammzellen von Mäusen Eizellen zu züchten.

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