Alte Heilpflanzen modern präsentiert

FRANKFURT AM MAIN (ug). Einen "Gang durch den menschlichen Körper anhand der Phytotherapie" soll der Neue Senckenbergische Arzneipflanzengarten in Frankfurt am Main ermöglichen, der jetzt eröffnet worden ist.

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Die Universität Frankfurt hat den Garten zum 300. Geburtstag des Frankfurter Arztes und Stifters Dr. Johann Christian Senckenberg (1707 bis 1772) angelegt. Es handelt sich um ein neues "Kleinod der Stadt", sagte Professor Werner Müller-Esterl, Vizepräsident der Frankfurter Universität, bei der Eröffnung.

In 13 Hochbeeten sind die Arzneipflanzen nach medizinischen Indikationen geordnet. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirkung der etwa 150 vorgestellten Pflanzenarten sind dabei berücksichtig worden. Somit sei der heutige Garten keine Nachahmung des von Senckenberg selbst im Jahre 1768 angelegten ersten Frankfurter Hortus medicus, so die Uni.

Vielmehr steht das moderne Wissen um die alten Heilpflanzen im Vordergrund. Entsprechend solle der neue Arzneipflanzengarten auch für die universitäre Ausbildung von Ärzten, Pharmazeuten und Biologen genutzt werden, sagte Professor Theo Dingermann vom Institut für Pharmazeutische Biologie, auf dessen Initiative der Garten entstanden ist. Hier sei nun "Lehre am lebendigen Objekt" möglich.

Ganz im Sinne des Frankfurter Stifters Senckenberg geht auch der neue Arzneipflanzengarten auf Stifter zurück. Hauptsponsor ist das Phytotherapie-Unternehmen Bionorica aus Neumarkt. "Wir möchten möglichst vielen Menschen neues Wissen über diese einzigartige Schatzkammer, die größte Apotheke der Welt vermitteln", so Professor Michael Popp, der Leiter des Unternehmens, bei der Eröffnung dieses "kleinen, feinen Arzneipflanzengartens".

Popp sieht eine Renaissance der Pflanzenmedizin. Nötig seien allerdings mehr pharmakologische Untersuchungen, denn in Zukunft gehe es um "Hightech mit der Natur, nicht gegen die Natur".

Das sieht auch Dingermann so: Das Ziel der modernen Phytotherapie sei, "die alte Heilkunst auf eine rationale und reproduzierbare Basis zu stellen".

Weitere Infos: www.botanischergarten.uni-frankfurt.de

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