Wie Streß Asthmaanfälle verstärkt

WASHINGTON (ddp.vwd). Warum Asthmatiker in Streß-Situationen heftigere Anfälle bekommen, haben jetzt amerikanische Wissenschaftler in einer Studie herausgefunden. Die größte Bedeutung haben dabei zwei Gehirnregionen, die während des Anfalles die Verarbeitung von Emotionen mit Informationen über die Körperfunktionen verbinden.

Veröffentlicht:

So führte allein das Betrachten von Wörtern wie "keuchen" bei Testpersonen während eines Asthmaanfalls zu einer stärkeren Aktivierung dieser Gehirnregionen und damit zu heftigeren Symptomen. Über die Ergebnisse berichten Melissa Rosenkranz von der Universität von Wisconsin in Madison und ihre Kollegen in der Fachzeitschrift "PNAS" (Online-Vorabveröffentlichung doi: 10.1073/pnas.0504365102).

Viele chronische Erkrankungen wie Asthma, bei denen die Regulierung von Entzündungsreaktionen gestört ist, sind häufig durch Streß und Emotionen beeinflußbar. In ihrer Studie konfrontierten die Wissenschaftler daher sechs an Asthma erkrankte Probanden mit Pflanzen- oder Hausstaubmilbenextrakten, um einen Asthmaanfall auszulösen.

Dann wurden ihnen Wörter aus drei verschiedenen Kategorien präsentiert, die mehr oder weniger starke Emotionen wecken sollten: Neutrale Wörter wie "Vorhänge", negativ bewertete Wörter wie "Einsamkeit" und schließlich direkt mit Asthma verbundene Begriffe wie "keuchen". Die mit Asthma assoziierten Wörter lösten bei den Probanden Streß aus und führten zu stärkeren Asthmasymptomen.

Das stellten die Forscher durch Untersuchung der Lungenfunktion und des beim Husten abgegeben Sekrets, des Sputums, fest. Die Messung der Gehirnaktivität ergab, daß zwei Gehirnregionen besonders aktiv waren: Der so genannten anteriore cinguläre Cortex und die Insula. Die Regionen verbinden die Steuerung der entzündlichen Reaktionen mit Emotionen.

Mehr zum Thema

Chronische Lungenerkrankungen

Mit KI gegen die COPD

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System