Lungenfunktionstest für Kinder im Vorschulalter

HANNOVER (grue). Die Kinderklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat, wie bereits kurz berichtet, eine neue Technik entwickelt, mit der die Lungenfunktion ohne aktive Atemarbeit der Kinder gemessen wird. Der Test arbeitet mit einem Gasaustauschverfahren.

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Für den neuen Lungenfunktionstest, der gestern auch beim Tag der Gesundheitsforschung in der MHH vorgestellt worden ist, atmet der Patient über eine Maske oder ein Mundstück ein Gasgemisch ein, das vier Prozent Sulfurhexafluorid (SF6) enthält. So werden Größe und Belüftung der Lunge bestimmt.

Über einen Ultraschallmeßkopf im Handgriff des Gerätes wird die Aufnahme, Verteilung und Elimination des Indikatorgases gemessen. "Die Kinder müssen also nicht aktiv in ein Gerät pusten, sondern können ganz entspannt atmen und zur Ablenkung nebenbei einen Videofilm anschauen", erläuterte Professorin Monika Gappa bei der Vorstellung des Gerätes in Hannover.

Das Verfahren eigne sich besonders für kleine Kinder als Alternative oder Ergänzung zur Spirometrie und sei im übrigen sensitiver als herkömmliche Tests. "Wir erfassen damit Veränderungen in den kleinen Atemwegen, die auf eine beginnende Lungenschädigung hinweisen", sagte Gappa.

Die Multiple Breath Washout Technik, so die Bezeichnung, ist kein ganz neues Diagnoseverfahren. Allerdings funktionieren die meisten Tests nur in Verbindung mit einer Massenspektrographie, was aufwendig und teuer ist.

Der neue und vom Verein Mukoviszidose e.V. geförderte Ultraschall-Test wurde bereits bei über 150 Säuglingen und Kleinkindern geprüft und wird derzeit weiter evaluiert. Unter anderem erhoffen sich die Pädiater davon Verbesserungen für Kinder mit Mukoviszidose, bei denen Lungenschädigungen bisher nicht früh genug erkannt wurden. Die MHH-Kinderklinik betreut etwa 200 Mukoviszidose-kranke Kinder und Jugendliche. Für ihr Engagement erhielt die Ambulanz den Christiane Herzog Preis 2005.

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