Luftschadstoffe

Kritik an Grenzwerten enthält Rechenfehler

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Stellungnahme einiger Lungenärzte zu Risiken durch Luftschadstoffe enthält einem Bericht der Berliner Tageszeitung „taz“ (Donnerstag) zufolge mehrere Zahlen- und Rechenfehler. Die Initiatoren der Stellungnahme räumten Fehler ein, an der Grundaussage ändere dies aber nichts, so Professor Dieter Köhler, Initiator und Wortführer der Kritik.

Die „taz“ hatte berichtet, die Lungenärzte seien beim Vergleich mit der Belastung durch Rauchen von falschen Ausgangswerten ausgegangen, außerdem seien Umrechnungen fehlerhaft. Köhler reagierte mit einer Ergänzung zu der Stellungnahme, die einige der vorgeworfenen Fehler berichtigt.

„Insgesamt ändern diese kleinen Korrekturen natürlich nichts an der Gesamtaussage, dass die sogenannten Hunderttausende von Toten durch Feinstaub und NO2 sowie die daraus verursachten Krankheiten in Europa nicht plausibel sind“, teilte Köhler mit.

In der vor gut drei Wochen veröffentlichten Stellungnahme hatten rund 130 Lungenärzte um Köhler behauptet, die geltenden Grenzwerte für Stickoxide und Feinstaub seien wissenschaftlich nicht hinreichend begründet. Obwohl nur ein Bruchteil der insgesamt 3800 angefragten Fachleute das Papier unterzeichnet hatte, löste die Stellungnahme eine breite öffentliche Debatte aus.

Während Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer die Initiative begrüßte und eine „ganzheitliche Sichtweise“ anmahnte, wiesen das Bundesumweltministerium und die Grünen die Kritik der Lungenärzte zurück.

Auch von Fachkollegen ernteten die Lungenärzte Widerspruch: So betonten pneumologische Fachgesellschaften und Berufsverbände, die Gefährlichkeit von Luftschadstoffen wie Stickoxiden für die Gesundheit sei grundsätzlich gut belegt, die Grenzwerte begründet. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung