Ernährung

Lebensverlängerndes Elixier? Kaffee stärkt Frauen mit Diabetes

Diabetiker profitieren von Kaffee. Zumindest bei zuckerkranken Frauen spricht eine Studie für eine lebensverlängernde Wirkung.

Veröffentlicht:
Frauen mit täglich mehr als 100 mg Koffein-Konsum in Form von Kaffee (etwa eine Tasse) hatten in der Studie ein um 51 Prozent geringeres Sterberisiko als Frauen ohne Koffein-Konsum.

Frauen mit täglich mehr als 100 mg Koffein-Konsum in Form von Kaffee (etwa eine Tasse) hatten in der Studie ein um 51 Prozent geringeres Sterberisiko als Frauen ohne Koffein-Konsum.

© pressmaster / Fotolia

LISSABON. Kaffee-Freunde wird es freuen. Eine Analyse der "National Health and Nutrition Examination Study" (NHANES) mit über 3000 Patienten ergab, dass Kaffeetrinker mit Diabetes länger leben als Kaffee-Abstinenzler. Die inverse Assoziation zwischen Kaffee-Konsum und der Gesamtsterblichkeit habe sich bei zuckerkranken Frauen gezeigt, berichtete João Sérgio Neves von der Universität Porto auf dem EASD-Kongress. Danach hatten Frauen mit täglich mehr als 100 mg Koffein-Konsum in Form von Kaffee (etwa eine Tasse) ein um 51 Prozent geringeres Sterberisiko als Frauen ohne Koffein-Konsum, bei über 200 mg (zwei Tassen Kaffee) war das Risiko um 66 Prozent reduziert.

Sollten Menschen mit Diabetes für ein langes Leben also möglichst viel Kaffee trinken? Für eine solche Empfehlung ist es wohl noch etwas zu früh, sage Neves. Denn Männer profitierten nach der Analyse seltsamerweise nicht vom Kaffee. Dies könnte an der andersartigen hormonellen oder neurohumoralen Regulation bei Frauen liegen. Jedoch ergab sich auch für andere koffeinhaltige Getränke wie Tee und Softdrinks keine entsprechende Assoziation. Die Studienautoren schließen daraus, dass die Koffein-Quelle offenbar entscheidend für eine lebensverlängernde Wirkung der Stimulanz sein könnte. Vielleicht seien aber auch andere Substanzen im Kaffee verantwortlich für den beobachteten Zusammenhang oder auch ganz andere Eigenschaften von Kaffeetrinkern.

In der Studie wurden 3052 Menschen mit Diabetes je nach Kaffee- und Koffeinkonsum in vier Gruppen eingeteilt (kein Kaffee-Konsum, <100mg/Tag, 100 bis <200 mg/Tag, =200 mg/Tag). Der Kaffee-Konsum wurde dann mit den Todesfällen binnen 120 Monaten in Beziehung gebracht. (vsc)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Veranstaltung beim Hauptstadtkongress

Präzisionsmedizin – wie kommt sie in die Versorgung?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Referentenentwurf

Lauterbachs Klinikreform: Lob von den Uniklinika und Prügel aus den Ländern

Lesetipps
Eine warme Beleuchtung sorgt im Empfangsbereich für eine angenehme Atmosphäre.

© Javier De La Torre / Westend61 / picture alliance

Praxiseinrichtung

Licht an! Die richtige Beleuchtung in der Arztpraxis

Die Allianz Chronisch Seltener Erkrankungen warnt, die geplante Klinikreform bilde die besondere Situation für die Behandlung von Menschen mit seltenen Erkrankungen nicht ausreichend ab.

© Frank Molter / dpa

Sieben-Punkte-Papier mit Forderungen

ACHSE beklagt: Seltene Erkrankungen bei Klinikreform nicht berücksichtigt