Diabetes

Messung mit Sensor senkt den HbA1c und hebt die Stimmung

Mit kontinuierlicher Glukosemessung bei Insulintherapie lassen sich die HbA1c-Werte ohne vermehrte Hypoglykämien verbessern.

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Berlin. Typ-2-Diabetiker mit Insulintherapie profitieren von der Glukosemessung mit FreeStyle Libre. Entsprechende Ergebnisse einer Real-World-Studie sind bei einer Veranstaltung von Abbott in Berlin vorgestellt worden. Bei dem System zum iscCGM („intermittent scanning Continuous Glucose Monitoring“) sendet der Sensor die Glukosewerte nicht kontinuierlich an einen Empfänger, sondern der Nutzer muss die gespeicherten Daten der letzten Stunden per Handscanner auslesen.

Der Effekt des Systems auf den HbA1c nach drei bis sechs Monaten Tragdauer ist bei 213 Patienten im klinischen Alltag analysiert worden (Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14:S37). Die Patienten waren seit mindestens einem Jahr mit einer Basal-Bolus-Therapie versorgt und schlecht eingestellt (HbA1c im Schnitt 8,9  Prozent). Mit dem Messsystem und entsprechenden Therapieanpassungen ging der HbA1c signifikant auf 7,9 Prozent zurück, wie Professor Jens Kröger aus Hamburg berichtete.

Ähnliche Ergebnisse brachte eine Studie mit 101 Typ-2-Diabetikern und schlechter Stoffwechseleinstellung unter Insulin (Diab Care 2019; dc180166). Je etwa die Hälfte der Patienten wurde entweder mit dem iscCGM ausgestattet oder sie erhielten die Standardversorgung.

Ergebnis: Bei Patienten mit dem Messsystem ging der HbA1c binnen zehn Wochen im Schnitt um 0,82 Prozentpunkte zurück, unter Standard waren es 0,33 Punkte. Zwei Drittel in der iscCGM-Gruppe verbesserten den HbA1c um mindestens 0,5 Punkte und zwei von fünf um mindestens 1,0 Punkte. Gleichzeitig verbesserte sich die Patientenzufriedenheit.

Das Messsystem FreeStyle Libre 2 ist inzwischen in das Hilfsmittelverzeichnis (HMV) der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen worden und kann einheitlich auf Muster 16 verordnet werden, berichtet Abbott. (koc)

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