Efalizumab - neue Option für Psoriasis-Patienten

BERLIN (hsr). Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis vulgaris vom Plaque-Typ steht mit Efalizumab jetzt eine weitere Therapieoption zur Verfügung.

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Der monoklonale Antikörper verringert die Hautsymptome schon nach zwei Wochen, die Wirksamkeit bei langfristiger Therapie steigert sich im Vergleich zu Placebo und erweist sich auch bei Dauertherapie als sicher und gut verträglich. Das hat Professor Thomas Luger auf einem Symposium zur Einführung von Raptiva® in Berlin berichtet.

Nach Angaben des Dermatologen von der Universität Münster greift der rekombinante, humanisierte Antikörper in die gestörte T-Zell-Funktion ein, blockiert die Bindung und Migration der T-Zellen und deren Aktivierung in Dermis und Epidermis. Dadurch normalisieren sich die Differenzierung und die Proliferation der Keratinozyten.

Die für das Immungedächtnis nötigen T-Zellen würden nicht gehemmt, sagte Luger auf der Veranstaltung des Unternehmens Serono. Eine Immunsuppression oder ein erhöhtes Risiko für Infektionen und Tumoren gebe es daher nicht.

Luger hat die klinischen Erfahrungen mit Efalizumab bei mehr als 3000 Psoriatikern aus vier großen Placebo-kontrollierten Studien über zwölf Wochen und einer offenen Untersuchung zusammengefaßt. Es verringerte sich der PASI (Psoriasis Activity and Severity Index).

Und zwar um über 50 Prozent, bei subkutaner Applikation von 1 mg/kg/KG, einmal wöchentlich, nach zwölf Wochen bei 57 Prozent, mit Placebo bei 15 Prozent. Eine 75prozentige Verringerung erreichten mit dem Antikörper 28, mit Placebo vier Prozent. In einer offenen Untersuchung nahm der Erfolg zu: Nach sechs Monaten war der PASI bei 67 Prozent um 50 und bei 44 Prozent um 75 Prozent gesunken.

Außer unspezifischen Infektionen oder Kopfschmerzen habe es, so Luger, keine toxischen Effekte, Organschäden und erhöhte Tumor-Inzidenz gegeben.

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