Nach der Heirat geht's mit der Fitness bergab

HUDDINGE (rb). Wie viel Puste kostet es, verheiratet zu sein? Glaubt man den Ergebnissen einer Studie, kommt es bei Eheleuten nach der Heirat zu erheblichen Einbußen an kardiorespiratorischer Fitness, und zwar vor allem bei den Männern.

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Eine Longitudinal Studie ergab, dass Verheiratete einen Teil ihrer Kondition verlieren.

Eine Longitudinal Studie ergab, dass Verheiratete einen Teil ihrer Kondition verlieren.

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Den Zusammenhang zwischen Familienstand und körperlicher Fitness - gemessen an der O2-Aufnahme (ml/kg KG/min) - hat ein internationales Forscherteam unter Führung von Dr. Francisco Ortega aus Huddinge in Schweden untersucht (Am J Epidemiol 2011; 173: 337-334).

Die Wissenschaftler bedienten sich dabei der Daten von 8871 Erwachsenen, die zwischen 1987 und 2005 an der Aerobic Center Longitudinal Study in Dallas im US-Staat Texas teilgenommen hatten.

Zu Beginn und nach durchschnittlich dreijährigem Follow-up wurde die Fitness während eines Belastungstests gemessen. Zudem fragte man die Probanden nach ihrem Familienstand: Single, verheiratet, geschieden oder wiederverheiratet.

Jungesellen hielten die Fitness

Männer, die während des Follow-up geheiratet hatten, zeigten deutlichere Einbußen an Fitness (-1,4 ml/kg/min) als Junggesellen, die ihr Fitnessniveau hatten halten können.

Dagegen wuchsen die körperlichen Kräfte von Männern, die sich hatten scheiden lassen (+0,7 ml/kg/min). Nach eventueller Wiederverheiratung ging es erneut signifikant bergab (-1,8 ml/kg/min).

Frauen, die Single geblieben waren, hatten an Fitness zugelegt (+1,9 ml/kg/min). Eine Heirat wirkte sich bei ihnen weniger negativ auf die Kondition aus als bei Männern (-0,3 ml/kg/min).

Frauen sind resistenter

Doch der Unterschied zu den Singlefrauen war signifikant. Insgesamt erwiesen sich Frauen im Vergleich zu Männern als resistenter gegenüber Veränderungen der Familienverhältnisse.

An verbesserten "Futterverhältnissen" lässt sich der Konditionsverlust bei den verheirateten Männern nicht festmachen. Denn etwaige Differenzen im Body-Mass-Index hatten die Forscher in alle Berechnungen einkalkuliert.

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