Herzstiftung

Fokus auf Kardioprävention

Die Deutsche Herzstiftung setzt künftig noch stärker als bisher auf frühzeitige Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Das geht aus dem jetzt vorgelegten Jahresbericht 2011 hervor.

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Schnelle Hilfe beim Herzinfarkt: Damit es gar nicht erst so weit kommt, setzt die Herzstiftung auf mehr Prävention.

Schnelle Hilfe beim Herzinfarkt: Damit es gar nicht erst so weit kommt, setzt die Herzstiftung auf mehr Prävention.

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FRANKFURT/MAIN (eb). Ihre Anstrengungen in der Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sieht die Deutsche Herzstiftung noch stärker verbunden mit einer frühzeitigen Vorbeugung.

So lautet der Ausblick des Vorstands bei der Vorstellung des aktuellen Jahresberichts für 2011 im Juni in Frankfurt am Main.

Die Herzinfarktsterblichkeit ist in den Jahren 2000 bis 2010 von 81,8 Gestorbenen pro 100.000 Einwohner auf 67,9 gesunken, und die Zahl der Sterbefälle konnte von 92.801 im Jahr 1980 auf 56.226 (2009) reduziert werden: ein Rückgang, der großen Fortschritten in der Behandlung des Herzinfarkts durch moderne Therapieverfahren zu verdanken ist.

"Allerdings ist die Versorgung von Herzkranken in den verschiedenen Regionen Deutschlands nicht gleich gut", teilt die Deutsche Herzstiftung mit.

So schwanke die Infarktsterblichkeit regional stark, etwa zwischen Hamburg mit 53,5 Gestorbenen pro 100 000 Einwohner gegenüber Sachsen-Anhalt mit 111,5 im Jahr 2010.

Vorrangiges Ziel müsse deshalb sein, die Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirklich flächendeckend zu verbessern und die Herzinfarktsterblichkeit zu senken.

Neben regionalen Initiativen (Herzinfarktnetze, Projekte gegen Herzinfarkt und plötzlichen Herztod) soll insbesondere die Vorbeugung in der Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Krankheiten eine bedeutendere Rolle einnehmen.

"Angesichts der aktuellen Studienlage müssen wir der Präventionsarbeit, beginnend im Kindesalter, noch viel mehr Gewicht einräumen, als das bislang geschehen ist", wird Professor Dr. Thomas Meinertz, Vorsitzender der Deutschen Herzstiftung, in der Mitteilung zitiert.

Eine große Herausforderung für die Herzmedizin sei der Bewegungsmangel in der Bevölkerung, einer der drei Hauptrisikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen und Grund für Übergewicht und Fettleibigkeit.

Übergewicht - besorgniserregend

Allein unter den 18- bis 79-Jährigen in der Bevölkerung seien nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland weiterhin 67,1 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen übergewichtig, das heißt sie haben einen Body-Mass-Index (BMI) höher als 25.

Zielbereich für Erwachsene sollte ein BMI von 22,5 bis 24,9 sein. Die Häufigkeit der fettleibigen Menschen mit einem BMI höher als 30 habe in Deutschland zugenommen und betrage laut RKI 23,3 Prozent bei Männern und 23,9 Prozent bei Frauen.

"Diese Daten sind besorgniserregend. Stark übergewichtige Menschen und Diabetiker setzen sich verstärkt dem Risiko eines Herz-Kreislauf-Leidens aus", so Meinertz.

Folglich soll die Förderung von Präventionsprojekten finanziell mehr ins Gewicht fallen, heißt es im Jahresbericht.

Förderprojekte der Herzstiftung im Bereich Prävention richten sich neben Erwachsenen besonders an Kinder und Jugendliche. So erforscht beispielsweise ein von der Herzstiftung finanziell unterstütztes Projekt der AG Prävention der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) Herz-Kreislauf-Risiken bei Kindern und Jugendlichen.

Das Projekt "Erstellung von Referenzparametern der Gefäßsteifigkeit mittels Pulswellenanalyse im Kindes- und Jugendalter" wird mit kooperierenden Schulen durchgeführt.

Ein Bewegungsprogramm für übergewichtige Kinder umfasst das Programm "Get Fit - Stay Healthy" der TU München, das die Herzstiftung seit 2011 fördert. Seit Jahren erfolgreich etabliert ist das Präventionsprojekt Seilspringen an Grundschulen, "Skipping Hearts", an dem sich sechs Bundesländer beteiligen.

Seit Projektbeginn (2006) haben 2379 Schulen die erste Projektphase, das "Basic"-Programm, durchgeführt.

Mehr Infos: www.herzstiftung.de

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