Bosentan verlängert Leben bei Lungenhochdruck

FRANKFURT AM MAIN (nsi). Bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie erhöhen sich mit einer oralen Bosentan-Therapie nicht nur die körperliche Belastbarkeit und die Lebensqualität, sondern auch die Lebensdauer.

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Dies belegt eine neue retrospektive Datenanalyse (Eur Respir J 25, 2005, 1), bei der die Daten von 169 PAH-Patienten aus den Zulassungsstudien mit historischen Daten unbehandelter Patienten aus dem PAH-Register der National Institutes of Health verglichen wurden.

Danach überlebten unter Bosentan-Behandlung 96 Prozent der Patienten ein Jahr und 89 Prozent zwei Jahre. In dem Register lag die Überlebensrate für ein Jahr dagegen bei 69 Prozent und für zwei Jahre bei 57 Prozent.

Bosentan (Tracleer®) werde alternativ zu Epoprostenol gegeben, hat Dr. Vallerie V. McLaughlin von der Universitiy of Michigan in Ann Arbor bei einer Veranstaltung des Unternehmens Actelion in Frankfurt am Main berichtet.

"Die meisten Patienten bevorzugen eine orale medikamentöse Behandlung vor einer intravenösen Therapie, wenn die Wirkung mindestens gleichwertig ist", sagte die Wissenschaftlerin der "Ärzte Zeitung". Das habe ein Vergleich von Placebo-kontrollierten Studien mit Bosentan und Epoprostenol ergeben, so McLaughlin.

In der Cox-Regressions-Analyse habe die Bosentan-Gruppe mit Überlebensraten von 97 Prozent nach einem und 91 Prozent nach zwei Jahren etwas besser abgeschnitten als die Epoprostenol-Gruppe (91 und 84 Prozent). Offenbar aber seien die Patienten in der mit dem Prostazyklin behandelten Gruppe kränker gewesen.

Eine matched-pair-Analyse belege die Gleichwertigkeit der Substanzen: 90 Prozent der von den Ausgangswerten her vergleichbaren Patienten lebten bei einer der beiden Therapien nach zwei Jahren, 80 Prozent waren es nach drei Jahren.

Auch bei Patienten mit Sklerodermie-assoziierter PAH sei die Überlebensrate unter Bosentan höher, so McLaughlin. Sie betrage 47 Prozent ohne Medikamente und 69 Prozent mit Bosentan im Zeitraum von zwei Jahren. Die Substanz sei als Ersttherapie anerkannt mit wissenschaftlicher Absicherung auf dem Evidenz-Level A und guter Verträglichkeit.

Bei 13,6 Prozent der Studienpatienten sei es zu einer Erhöhung der Leber-Aminotransferase-Werte auf mindestens das Dreifache des oberen Normwertes gekommen. Die Leberwerte sollten monatlich kontrolliert werden.

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