Gefäßchirurgie

Ruf nach Spezialisierung

Veröffentlicht:

BERLIN. Jährlich werden hierzulande mehr als 200.000 gefäßchirurgische Hauptdiagnosen gestellt, vor allem bei betagten Patienten, teilt die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie mit.

Eine Gefäß-Op ist jedoch vor allem für Ältere mit hohen Risiken verbunden, wird Professor E. Sebastian Debus aus Hamburg, Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie, zitiert.

"Hochbetagte werden daher oft erst operiert, wenn die Krankheit weit fortgeschritten ist". Doch gerade diese späten Eingriffe verursachten die Hauptkosten.

"Wir streben deshalb an, durch Spezialisierung und innovative Technik die Eingriffsinvasivität zu minimieren und zugleich die Effektivität der Behandlung zu maximieren", so Debus.

Die Therapie bei Durchblutungsstörungen kostet in Deutschland pro Jahr bis zu drei Milliarden Euro, 92 Prozent davon entfallen auf hoch betagte Patienten, erläutert Debus in der Mitteilung.

"Die Spezialisierung der Gefäßchirurgie kann Kosten minimieren, vor allem aber ist sie dringend erforderlich". Trotzdem unterhalte nur etwa ein Drittel aller Kliniken eine eigenständige Abteilung für Gefäßchirurgie.

Bisher hindere vor allem Personalmangel die Gefäßchirurgen daran, das Fachgebiet weiterzuentwickeln und die Spezialisierung voranzutreiben. "Denn in den meisten Krankenhäuser arbeitet die Gefäßchirurgie nicht autark und wird ohne eigene Personalhoheit betrieben", so Debus.

Es sei deshalb etwa nicht möglich, Mitarbeiter auszuwählen, anzustellen und zu befördern. Dies verhindere, die gefäßchirurgische Spezialisierung für den ärztlichen Nachwuchs attraktiv zu gestalten. (eb)

Mehr zum Thema

KHK-Diagnostik

G-BA-Beschluss zum Herz-CT tritt in Kraft

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Nierenkomplikationen

DOAK von Vorteil bei Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz

„ÄrzteTag vor Ort“-Podcast

Was können Sie gegen die tägliche Bürokratielast tun, Dr. Bürger?

Lesetipps
128. Deutscher Ärztetag in der Mainzer Rheingoldhalle:  Mephisto vertritt Leipzig.

© Rolf Schulten

Fotogalerie

Der 128. Deutsche Ärztetag in Bildern

Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden