Eprosartan senkt Ereignisrate nach Schlaganfall stärker als Nitrendipin
Für die Behandlung von Hypertonikern und zerebrovaskulären Ereignissen in der Anamnese scheint der AT1-Rezeptorblocker Eprosartan (Teveten®) eine gute Wahl zu sein.
Bei gleicher Blutdrucksenkung wurde damit in der MOSES-Studie die Gesamtrate der kardio- und zerebrovaskulären Ereignisse stärker gesenkt als mit dem Kalziumantagonisten Nitrendipin, berichtete Professor Joachim Schrader aus Cloppenburg bei einem von Solvay Pharmaceuticals organisierten Satellitensymposium in München.
Studie bei Hypertonikern mit zerebrovaskulären Ereignissen
MOSES steht für: Morbidity and Mortality After Stroke: Eprosartan versus Nitrendipine in Secondary Prevention. In dieser Studie sind erstmals zwei Antihypertensiva in der Sekundärprävention bei Hypertonikern mit zerebrovaskulären Komplikationen (Schlaganfall, TIA, PRIND) in der Vorgeschichte im direkten Vergleich geprüft worden.
Insgesamt 1405 Patienten sind randomisiert einer Therapie mit täglich 600 mg Eprosartan oder 10 mg Nitrendipin zugeteilt worden. Die Behandlungsdauer betrug im Mittel 2,5 Jahre.
In ihrer antihypertensiven Wirkung erwiesen sich beide Blutdrucksenker als äquivalent: Über 70 Prozent aller Teilnehmer lagen am Ende mit ihren Blutdruckwerten im angestrebten Zielbereich (< 140 / 90 mmHg). Bei einem Drittel aller Teilnehmer reichte dazu eine Monotherapie, bei zwei Drittel wurde das Studienmedikament mit mindestens einem weiteren Blutdrucksenker kombiniert.
Trotz gleicher Blutdrucksenkung ergab sich für den primären Studienendpunkt (Gesamtmortalität und Gesamtzahl aller kardio- und zerebrovaskulären Ereignisse) ein deutlicher Vorteil zugunsten des AT1-Rezeptorblockers. Mit 13,5 Prozent versus 16,7 Prozent war die jährliche Inzidenz dieser Ereignisse in der Eprosartan-Gruppe signifikant um 21 Prozent niedriger als in der Nitrendipin-Gruppe (206 versus 255 Ereignisse im gesamten Studienzeitraum).
Bei Erstereignissen ein Trend zugunsten von Eprosartan
Die separate Analyse aller 320 registrierten Erstereignisse (ohne Rezidivereignisse) ergab einen nicht-signifikanten Trend zugunsten des AT1-Rezeptorblockers (149 versus 171 Ereignisse). Im Hinblick auf die Prävention zerebrovaskulärer Erstereignisse profitierten die Patienten allerdings signifikant stärker von der Eprosartan-Therapie (60 versus 84 Ereignisse). Die Rate für die Gesamtsterblichkeit war in beiden Behandlungsgruppen nicht signifikant unterschiedlich. (ob)