Kommentar – Schlaganfallrisiko

Apoplex-Prävention lohnt sich

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Nein, es sind nicht die Gene, es liegt primär am Lebensstil, wenn jüngere Ältere der Schlag trifft. Dies wird erneut in einer Studie deutlich, in der sich Forscher die Mühe gemacht haben, genetische und lebensstilbedingte Risiken klar zu trennen.

Danach steigern Rauchen, ungesunde Ernährung, wenig Bewegung und Übergewicht das Insultrisiko weit mehr als eine ungünstige Genkombination. Das dürfte zunächst wenig überraschen, macht aber erneut klar, wie wichtig Lebensstiländerungen für den Schutz der Hirngefäße sind.

Ein gesunder Lebensstil hilft zudem auch denjenigen mit ungünstigen Genvarianten. Und: Männer profitieren besonders. Sie leben nicht nur ungesünder als Frauen, bei ihnen schlägt der ungesunde Lebensstil auch stärker durch.

Die Gefahr, als übergewichtiger Raucher einen Schlaganfall zu erleiden, ist für Männer deutlich höher als für Frauen. Dies mag erklären, weshalb Männer beim ersten zerebralen Insult im Mittel sieben Jahre jünger sind.

Ärzte haben natürlich wenig Einfluss auf den Lebensstil von Patienten, können aber einen Teil der kardiometabolischen Risiken medikamentös kontrollieren. So ist gerade bei Männern die Schlaganfallinzidenz in den letzten Dekaden gesunken. Konsequenter Gefäßschutz zahlt sich offenbar aus.

Lesen Sie dazu auch: In der eigenen Hand?: Lebensstil schlägt Genetik beim Schlaganfallrisiko

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