Thromboembolie - Prophylaxe immer mehr ambulant

WIESBADEN (jma). Durch immer frühere Krankenhausentlassungen werden sich besonders auch Hausärzte in Zukunft um die Risiken von venösen Thromboembolien und um eine Thromboseprophylaxe kümmern müssen. Die neu gegründete Thrombose-Initiative will Aufklärungsarbeit leisten, um die Risikoprophylaxe zu bessern.

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"Der Anteil der Patienten, die teilmobilisiert mit persistierenden Risikofaktoren aus dem Krankenhaus entlassen werden, steigt", sagte Dr. Knut Kröger von der Essener Universitätsklinik bei der Vorstellung der Thrombose-Initiative in Wiesbaden. In der ambulanten Patientenversorgung finde die Thrombosevorbeugung bislang jedoch noch nicht genügend Beachtung.

Zusammen mit dem Allgemeinarzt Dr. Christian Moerchel möchte Kröger nun auch bundesweit auf das Thema aufmerksam machen. Bisher haben die beiden Mediziner in einzelnen deutschen Städten mit dem sogenannten Mainzer Modell interdisziplinäre Expertenforen initiiert.

Nach Schätzungen sterben in Deutschland jährlich 30 000 bis 40 000 Patienten durch Lungenembolien als Folge von tiefen Beinvenenthrombosen. Jedoch gibt es keine validen Daten zur Häufigkeit von venösen Thromboembolien und tödlichen Lungenembolien in Deutschland, anders als zum Beispiel in Frankreich oder Spanien. Ein weiteres Ziel der Initiative ist daher, eine aussagefähige Datengrundlage zu schaffen und Versorgungsforschung - vor allem im internistischen und ambulanten Bereich - zu fördern.

Als medikamentöse Prophylaxe, so Kröger, eigne sich niedermolekulares Heparin. Dazu gebe es gute Daten aus Studien.

Mehr Informationen zur Thrombose-Initiative im Internet unter www.thrombose-initiative.de

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