PAVK

Bei Statinen zahlt sich gute Compliance aus

Es lohnt sich, wenn PAVK-Patienten in puncto Statin-Therapie langfristig bei der Stange bleiben: Die Sterberate sinkt.

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PARIS. Statine sind ja längst Standard in der Behandlung von Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK). Sie verringern das Risiko für Schlaganfälle und Myokardinfarkte. Am besten funktioniert das allerdings bei guter Compliance und hoher Dosierung, hat nun eine Arbeitsgruppe um Dr. Jörn Dopheide von der Universitätsklinik in Bern in einer Studie festgestellt.

Die Ergebnisse sind beim ESC-Kongress 2019 in Paris vorgestellt worden.

An der Studie haben 691 Patienten mit symptomatischer PAVK teilgenommen, die stationär behandelt und im Mittel 50 Monate lang nachbeobachtet worden waren, teilt die European Society of Cardiology mit. Zu Studienbeginn waren 73 Prozent der Patienten unter Statintherapie, am Ende waren es 81 Prozent.

Die Statindosis wurde während der Studie erhöht, was sich in einer signifikanten Reduktion des LDL-Cholesterins von 97 auf 82 mg/dl niederschlug.

Dabei stellte sich heraus: Bei Patienten, die ihr Statin absetzten, war die Sterberate ähnlich (33 Prozent) wie bei Patienten, die gar kein Statin erhalten hatten (34 Prozent). Bei Patienten, die während der gesamten Nachbeobachtungszeit ein Statin eingenommen hatten, betrug die Sterberate hingegen 20 Prozent.

Auch die Dosis ist entscheidend: Patienten die während des gesamten Studienzeitraums hohe Statindosen eingenommen hatten, hatten die niedrigste Mortalität (10 Prozent). Bei Patienten, bei denen die Dosis des Lipidsenkers reduziert wurde, betrug die Sterberate hingegen 43 Prozent.

„Es ist wichtig, die Statindosis nicht zu verringern, da der LDL-Cholesterin-Spiegel dann wieder steigt und sich auch das Risiko für weitere Ereignisse erhöht“, wird Dopheide in der Mitteilung zitiert. Eine weitere Erkenntnis zieht der Forscher aus der Studie: „Es ist nie zu spät für eine Statintherapie bei PAVK.“ (ikr)

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