Pandemrix

Hypothese für Ursache von Narkolepsie bestätigt

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STANFORD. Der Schweinegrippe-Impfstoff Pandemrix steht im Verdacht, bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in seltenen Fällen Narkolepsie ausgelöst zu haben.

Meldungen aus Finnland, Irland, Frankreich und England stützen diese Vermutung.

US-Forscher berichten nun, dass ein bestimmtes Virus-Protein, das einer Andockstelle im Gehirn ähnelt, Auslöser für die Erkrankung sein könnte (Science Translational Medicine 2015, online 1. Juli).

In Folge der Impfung richte sich das Immunsystem gegen bestimmte, für das Schlafverhalten wichtige Zellen im Gehirn, schreiben Forscher um Professor Lawrence Steinman von der Stanford University in Kalifornien.

Weitere Studien seien aber nötig, um den vorgestellten Mechanismus zu bestätigen, kommentiert Professor Hartmut Wekerle, emeritierter Neuroimmunologe des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie in Martinsried. Für Deutschland hat das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen 47 Verdachtsfälle erfasst, in denen ein Zusammenhang zwischen Impfung und Narkolepsie bestehen könnte.

Pandemrix wurde im September 2009 in der EU zum Schutz gegen die durch den Influenzavirusstamm H1N1A/v verursachte Virusgrippe zugelassen, berichtet das PEI. Bei der Influenza-Pandemie 2009/2010 wurden etwa 30,8 Millionen Menschen in der EU damit geimpft.

Zurzeit wird der Impfstoff in der EU nicht mehr eingesetzt. Schon 2011 hatte die Zulassungsbehörde EMA empfohlen, die Anwendung bei unter 20-Jährigen einzuschränken. (dpa/eis)

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