Mit sanfter Medizin gegen einen Rückfall

JENA (dür). Vor einem Jahr war die naturheilkundliche Ambulanz für Tumorkranke am Uniklinikum Jena eröffnet worden. Die erste Bilanz fällt positiv aus. "Der Zuspruch der Patienten ist überwältigend", sagt die Leiterin Dr. Katja Zulkowski.

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Die Patienten kommen aus ganz Deutschland. Viele suchen in der Naturmedizin eine Ergänzung, um die Begleiterscheinungen einer Strahlen- oder Chemotherapie zu lindern, so die Erfahrung der Ärztin. Nur wenige Tumorpatienten würden eine Alternative zur Schulmedizin suchen. Viele wünschten sich einfach eine Linderung der Beschwerden, die durch Strahlen- oder Chemotherapie ausgelöst werden. Andere Patienten versuchten, mit Methoden der sanften Medizin einem Rückfall vorzubeugen.

"Unsere Erfahrungen zeigen, daß Patienten sich nicht strikt für schulmedizinische oder alternative Therapien entscheiden, sondern lieber beides kombinieren möchten", so Zulkowski. Etwa 80 Prozent der Patienten in der Ambulanz nutzen die komplementären Heilmethoden parallel zur schulmedizinischen Behandlung. Dies bestärkt die Jenaer Onkologen in ihrer Arbeit.

"Wir haben recht behalten mit unserer Auffassung, daß wir das Bedürfnis unserer Patienten nach einer Integration der Naturheilkunde nicht ignorieren dürfen. Unsere Fachambulanz ist eine Erfolgsgeschichte geworden", freut sich Professor Klaus Höffken, ärztlicher Direktor des Uniklinikums Jena und Direktor der onkologischen Klinik. Um von Heilerfolgen sprechen zu können, sei es jedoch noch zu früh.

Fest etabliert ist an der Ambulanz mittlerweile ein zehnwöchiges Gesundheitstraining. Die Teilnehmer bekommen Tips zu Bewegung, Ernährung und eine Einführung in Entspannungstechniken. Bewährt hat sich, so die Erfahrungen der Ambulanzärzte, auch der Einsatz von Akupunktur.

Die naturheilkundliche Ambulanz will künftig ihr Angebot noch um eine Behandlung von Gelenkschmerzen erweitern. Dazu ist eine Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten geplant, sagt Zulkowski.

Die Wirksamkeit der naturheilkundlichen Behandlung in der Ambulanz wird derzeit in mehreren wissenschaftlichen Studien untersucht.

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