Cocktail mit Wurmeiern bringt entzündeten Darm zur Ruhe

NEU-ISENBURG (mal). Wurmeier als Arznei für Darmkranke? Eine solche Therapieoption, die bei vielen zunächst Schaudern und Ekel hervorrufen dürfte, wird vermutlich schon bald für Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zur Verfügung stehen.

Veröffentlicht:

Detlev Goj vom Unternehmen Ovamed, das das Mittel herstellen wird, ist zuversichtlich, in diesen Tagen von den zuständigen Behörden für ein entsprechendes Rezeptur-Arzneimittel grünes Licht zu bekommen.

An einer Crohn- und Colitis-Therapie mit Wurmeiern, genauer mit Eiern des Schweine-Peitschenwurmes Trichuris suis, wird schon länger intensiv geforscht. Nach Fallberichten und offenen Studien wurde jetzt auch eine kleine Placebo-kontrollierte Studie US-amerikanischer Forscher von der Zeitschrift "Gastroenterology" vorab online veröffentlicht. Danach mindert die Therapie mit den Wurmeiern bei - oft schon vorbehandelten - Colitis-ulcerosa-Patienten die Krankheitsaktivität stärker als Placebo.

Für Trichuris suis ist der Mensch nicht der natürliche Wirt. Zur Therapie wird eine Lösung mit 2500 - mit bloßem Auge unsichtbaren - Wurmeiern geschluckt. Die Eier setzten sich in der Gegend des Zwölffingerdarms fest und wirken dort, indem sie - so die derzeit favorisierte Theorie - regulierend in gestörte Immunreaktionen eingreifen. Da die Eier im menschlichen Darm nur etwa 14 Tage überleben und dann ausgeschieden werden, muß die Wurmeier-Therapie regelmäßig wiederholt werden.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Eier vom Schweine-Peitschenwurm verschaffen Crohn- und Colitis-Kranken Linderung

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sicherheit und Wirksamkeit

CED: Hohe Persistenz mit modernen Therapeutika

Fallbericht im Fokus

Reizdarmsyndrom oder doch organische Ursache?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Springer Medizin Gala

Preisträger des Springer Medizin Charity Awards feierlich gekürt

Aviäre Influenza

Wann Impfen gegen Vogelgrippe nötig sein kann

Lesetipps
Nahm den Galenus-von-Pergamon-Preis 2025 in der Kategorie Primary Care entgegen: Dr. Joachim Kienhöfer (2.v.l.) von Novo Nordisk. Überreicht wurde er von Professorin Marianne Dieterich (Mitte) und Dr. Marcus Pleyer (r.). Moderiert wurde von Yve Fehring (l.) und Matthias Gabriel (2.v.r.).

© Marc-Steffen Unger

Diabetes mellitus

Galenus-Preis 2025: Awiqli® gewinnt in der Kategorie Primary Care

Gewinner des Galenus-von-Pergamon-Preises 2025 in der Kategorie Specialist Care: Elahere von AbbVie. (V.l.n.r.:) Dr. Marcus Pleyer, Staatssekretär; Moderatorin Yve Fehring; Viviane Petermann, Business Unit Director Onkologie bei AbbVie; Jury-Präsidentin Professorin Marianne Dieterich, Matthias Gabriel, Ärzte Zeitung.

© Marc-Steffen Unger

Platinresistentes, high-grade seröses Ovarialkarzinom (OCa)

Galenus-Preis 2025: Elahere® gewinnt in der Kategorie Specialist Care