Bupropion verhilft KHK-Kranken zum Rauchverzicht

OSLO (ner). Den Glimmstengel einfach links liegen zu lassen, schaffen die wenigsten Raucher dauerhaft. Mit einer siebenwöchigen Bupropion-Therapie gelinge dies aber immerhin jedem fünften Raucher, so Dr. Serena Tonstad aus Oslo.

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Jeder vierte kardiovaskuläre Tod zwischen dem 35. und 69. Lebensjahr sei auf Tabakkonsum zurückzuführen, so Tonstad und ihre Kollegen aus insgesamt zehn weiteren Industrieländern im "European Heart Journal (24, 2003, 946). Sie haben deshalb in einer internationalen prospektiven Doppelblindstudie mit 629 KHK-Patienten, die zehn Zigaretten oder mehr am Tag rauchen, überprüft, ob Bupropion retard die Raucherentwöhnung erleichtern kann. Bupropion ist ein Norepinephrin-Wiederaufnahmehemmer.

In der Studie erhielten die Teilnehmer entweder sieben Wochen lang den Wirkstoff zweimal 150 mg täglich oder Placebo und wurden ein Jahr lang nachuntersucht. 43 Prozent der Raucher schafften es, die ersten vier bis sieben Wochen abstinent zu bleiben (Placebo: 19 Prozent).

Ein Jahr lang kontinuierlich ohne Zigarette kamen 22 Prozent in der Verum-, jedoch nur neun Prozent in der Placebo-Gruppe aus. Damit sei erstmals auch bei KHK-Patienten, von denen fast die Hälfte zuvor bereits einen Herzinfarkt gehabt hatten, die Wirkung von Bupropion nachgewiesen worden, so die Studienleiterin.

Die Motivationshilfe zur Raucherentwöhnung ist mit zehn bis 15 Minuten pro Teilnehmer minimal gewesen. Außerdem nahmen die Patienten in der Verumgruppe weniger Gewicht zu als die in der Placebo-Gruppe - ein häufiger Grund, mit dem Rauchen wieder anzufangen. Das Medikament, in Deutschland als Zyban® erhältlich, beeinflußt weder Blutdruck noch andere Vitalparameter.

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