Toxin hilft bei Tennisarm

HAMBURG (eis). In der orthopädischen Schmerztherapie, etwa bei Patienten mit chronischen Schmerzen in Extremitäten, Schulter oder Rücken, ist Botulinumtoxin ein vielversprechender Therapieansatz. Darauf deuten die Ergebnisse von kleineren Studien und Fallberichten hin.

Veröffentlicht:

Das niedrig dosierte Nervengift wird zur Zeit etwa in der Therapie bei chronischen Rückenschmerzen, Tennisarm, Fersensporn oder auch myofaszialen Schmerzen der Skelettmuskulatur geprüft, wie der Orthopäde Dr. Richard Placzek vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und seine Kollegen berichten (Schmerz 6, 2004, 498).

Botulinumtoxin schwächt Muskeln, indem es über mehrere Monate die Übertragung von Acetylcholin zwischen Nerven und Muskeln blockiert. Beim Tennisarm wird das Toxin zum Beispiel in die Extensorenmuskeln gespritzt. Ziel ist es, den überbeanspruchten Sehnenursprung zu entlasten. Durch die vorübergehende Denervierung der entspringenden Muskulatur werde zudem ein analgetischer Effekt erzielt, so die Orthopäden. Da die Muskeln nicht gelähmt werden, bleibt die Funktion der Unterarmextensoren weitgehend erhalten.

Nach Angaben von Placzek hat die nur wenig invasive Toxintherapie bei Tennisarm in einer Vergleichsstudie mit 40 Patienten zu ähnlich guten Ergebnissen wie ein chirurgischer Eingriff geführt. Ergebnisse einer doppelblinden, Placebo-kontrollierten Multicenterstudie würden jetzt mit Spannung erwartet.

Mehr zum Thema

Auch weiterhin sicher

Trump warnt Schwangere vor Paracetamol – BfArM widerspricht

Drei Millionen Patientinnen untersucht

Mögliche Koinzidenz von Endometriose und Uterusmyomen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kritische Versorgungslage

Patienten mit Depressionen: Was Hausärzte tun können

Lesetipps
 Dr. Günther Egidi (links) und Dr. Bernardo Mertes (rechts)

© Michaela Illian

Diabetes-Therapie

Der ewige Kampf zwischen Humaninsulinen und Insulinanaloga

eine ältere Dame sitzt einer Ärztin gegenüber.

© Alexander Raths / stock.adobe.com

Umfrage aus Deutschland

Wie Hausärzte mit der Anfrage nach Suizidassistenz umgehen