Mit Musiktherapie gegen postoperative Schmerzen

SYDNEY (FHV). Postoperative Schmerzen können mit Musiktherapie erheblich beeinflußt werden. Das hat eine Vergleichsstudie an der Universitätsklinik Oerebro in Schweden ergeben. Die Ergebnisse sind jetzt beim 11. Welt-Schmerz-Kongreß in Sydney vorgestellt worden.

Veröffentlicht:

Je ein Drittel der insgesamt 151 Teilnehmer, die wegen eines Leistenbruchs operiert wurden, wurde nach einer Zufallsverteilung einer von drei Therapiegruppen zugeteilt.

Für eine Gruppe fand eine postoperative Musiktherapie statt, für eine weitere Gruppe eine perioperative Musiktherapie; die dritte Gruppe war die Kontrollgruppe. Dabei wußten die Therapeuten nicht, wer von den Patienten Musik hörte und wer nicht. Gemessen wurde der Schmerz anhand einer von eins bis zehn reichenden Skala sowie der Morphinverbrauch innerhalb einer Stunde.

Intraoperativ mit Musik berieselte Patienten ordneten ihre Schmerzen nach der Operation mit 2,6 Schmerzeinheiten auf der Schmerzskala ein, postoperativ musiktherapeutisch behandelte Personen mit 2,7 und die Kontrollpatienten mit 3,6 Schmerzeinheiten.

Der Morphinverbrauch, der in der Kontrollgruppe bei 2,5 mg lag, betrug bei intraoperativer Musiktherapie nur 1,6 mg und bei postoperativer Musikbehandlung nur 1,2 mg. Auch zwei Stunden nach der Operation war in beiden Musiktherapie-Gruppen die Schmerzintensität geringer (intraoperative Musiktherapie: 2,8 Einheiten, postoperative Musiktherapie: 2,7 Einheiten) als in der Kontrollgruppe (3,6 Einheiten).

Dr. Ulrica Nilsson, die Initiatorin der Studie, empfiehlt aufgrund dieser signifikanten Unterschiede eine routinemäßige postoperative Musiktherapie mit langsamen, fließenden Rhythmen.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Kinderpalliativmedizin

Sterbebegleitung junger Patienten und ihrer Familien

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung