Triptane als Nasenspray oder Schmelztablette ergänzen Therapie

STOCKHOLM (urm). Die Triptane mit ihren unterschiedlichen Darreichungsformen ermöglichen eine individuelle Migränetherapie. Patienten mit ausgeprägter Übelkeit - einem häufigen Begleitsymptom der Migräne - profitieren etwa davon, dass es Alternativen zur herkömmlichen Tablette gibt.

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Die Bereitschaft, Tabletten zusammen mit einem Glas Wasser hinunterzuschlucken, ist alles andere als hoch. Darauf hat der Neurologe Professor Dr. Hans-Christoph Diener aus Essen bei einem Kongress in Stockholm hingewiesen. Nasale Sprays oder Schmelztabletten (etwa Maxalt® lingua) sind willkommene Alternativen.

Wirkt ein Triptan nicht gut, hilft oft ein anderes

Vorteilhaft ist die Verfügbarkeit verschiedener Triptane auch dann, wenn Patienten auf ein bestimmtes Triptan nicht anspechen. Dann kommt man durch den Wechsel auf ein anderes Triptan häufig doch noch zum Erfolg. Das belegen zum Beispiel Untersuchungen der Arbeitsgruppe um Diener.

Von einem definitiven Nichtansprechen auf Triptane ist dann auszugehen, wenn die Migräneattacken wiederholt nach subkutaner Injektion von Sumatriptan nicht schwächer werden, so Diener bei einem Symposium des Unternehmens MSD. Bei diesen Patienten sollte geprüft werden, ob es sich tatsächlich um eine Migräne oder vielleicht doch um die atypische Manifestation eines Spannungskopfschmerzes handelt.

Für Patienten, bei denen sich das Nichtansprechen bewahrheitet, könnte sich in den nächsten Jahren eine Alternative auftun. Der oral verfügbare Wirkstoff MK-0974, ein Antagonist des Peptids CGRP (Calcitonin gene-related peptide), ist bereits in der klinischen Prüfung. Nach Angaben von Dr. Stefanie Kane vom "Pain Research Merck Research Laboratories" in West Point, Pennsylvania, in den USA bewirkt die Substanz bei Migräne offenbar rasch und dauerhaft Schmerzfreiheit.

Weitere Informationen zu Migräne gibt es bei der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft unter www.dmkg.de

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