Ja, klassische Massage hilft bei Rückenschmerz

LEIPZIG (djb). Patienten mit chronischen Rückenschmerzen schätzen traditionelle physiotherapeutische Maßnahmen wie Einzelkrankengymnastik und Massagen. Deren Wirksamkeit ist jedoch bislang nicht in Studien belegt.

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Die Arbeitsgruppe um Professor Wolfgang Beyer an der Rheumaklinik der LVA Oberbayern in Bad Füssing untersucht in einer randomisierten Studie mit bislang 76 Patienten, die sich wegen chronischer unspezifischer Rückenschmerzen in stationärer Rehabilitation befinden, den Nutzen von klassischen physiotherapeutischen Verfahren.

Zusätzlich zu einem Basisprogramm aus Wärmetherapie, Wirbelsäulengymnastik, Elektro- und Trainingstherapie, Gesundheitsinformationen und Thermalbädern werden die Patienten fünfmal pro Woche entweder mit Einzelkrankengymnastik oder einer spezifischen Massage oder in der Kontrollgruppe mit einer unspezifischen Bindegewebsmassage behandelt. Zu Beginn, am Ende der Reha und nach sechs und zwölf Monaten werden Funktionsfähigkeit und Schmerzintensität sowie Lebensqualität und allgemeiner Gesundheitszustand beurteilt.

Eine erste Auswertung der Daten: Patienten profitieren von allen drei Behandlungsverfahren etwa gleich gut, wie Dr. Beate Kleist aus Bad Füssing berichtet hat. Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede bei den Hauptzielkriterien Funktionskapazität und Schmerzstärke. Der Nutzen zwischen Beginn und Ende der Reha war in den drei Gruppen jeweils signifikant, jedoch war der positive Effekt zum Teil vorübergehend.

Die Schmerzstärke hatte sich sechs Monate nach Reha-Ende bei den mit Krankengymnastik und Bindegewebsmassage behandelten Patienten wieder auf fast den Ausgangswert verschlechtert. Nach der klassischen Massage hielt der positive Effekt auch nach sechs Monaten noch an. Bei der nach dem SF36-Fragebogen erfaßten Lebensqualität und dem allgemeinen Gesundheitszustand schnitt die Bindegewebsmassage allerdings tendenziell besser ab.

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