Therapie mit Parathormon beugt Wirbelbrüchen vor

MÜNCHEN (sto). Den beschleunigten Knochenabbau bremsen und die verminderte Knochenmasse wieder aufbauen, das sollte nach Ansicht von Professor Dieter Felsenberg aus Berlin Ziel einer modernen Osteoporose-Therapie sein. Zugleich müsse dafür gesorgt werden, daß die Muskulatur gestärkt und wieder leistungsfähig wird.

Veröffentlicht:

Durch eine Behandlung mit Parathormon werde die Knochensubstanz gesteigert und die Knochenarchitektur verbessert, sagte Privatdozent Dr. Stephan Scharla aus Bad Reichenhall bei einer Veranstaltung des Unternehmens Nycomed. Zur Behandlung von Osteoporose-Patientinnen mit hohem Frakturrisiko stehe jetzt mit dem neuen rekombinanten naturidentischen Parathormon (PTH 1-84) Preotact® eine Substanz mit starken osteoanabolen Effekten zur Verfügung, so der Osteoporose-Experte.

In der TOP (Treatment of Osteoporosis with PTH) Studie mit insgesamt 2532 Patientinnen in der Postmenopause erhielt die eine Gruppe über 18 Monate täglich 100 Mikrogramm PTH-184 subkutan, die andere Gruppe erhielt Placebo-Injektionen. Als Basistherapie erhielten die Frauen in beiden Studiengruppen zusätzlich 700 mg Kalzium und 400 IE Vitamin D.

Alle Frauen hatten eine zu niedrige Knochendichte mit einem T-Wert (Standardabweichung von der durchnittlichen Knochendichte eines jungen gesunden Erwachsenen) an der Wirbelsäule von im Mittel -3,0 und an der Hüfte von -1,9. Sowohl an der Lendenwirbelsäule als auch an der Hüfte stieg die Knochendichte bei Behandlung mit PTH-184 an.

Primärer Studienendpunkt waren jedoch die Wirbelkörperfrakturen. Bei den mit dem Parathormon behandelten Frauen war die Rate der Wirbelfrakturen signifikant um 58 Prozent geringer als in der Placebo-Gruppe: Mit Parathormon gab es 18 Frakturen, mit Placebo hingegen 42 Brüche. Von den Studienteilnehmerinnen hatten 19 Prozent bereits vor Beginn der Therapie eine Fraktur erlitten.

In dieser Subgruppe war die Frakturrate um 53 Prozent geringer, wie Scharla weiter berichtet hat. Dreidimensionale Mikro-CT-Aufnahmen zeigten eine Verbesserung der Mikroarchitektur des trabekulären Knochens und eine Zunahme der Corticalis-Dicke. Als unerwünschte Wirkung trat bei den Frauen in der Parathormongruppe etwas häufiger Übelkeit auf.

Schlagworte:
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vor dem Ärztetag in Mainz

Landesärztekammer-Präsident Matheis: „Es wird am Sachverstand vorbei regiert!“

Lesetipps
Mensch tippt auf Tastatur.

© Mikhail Tolstoy / stock.adobe.com

Liste veröffentlicht

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale

© Nicolas Armer / dpa / picture alliance

Krankmachender Pilz

Candida auris wird immer öfter nachgewiesen