Hochwasser

Warum Dialyse-Patienten besonders betroffen sind

Das Hochwasser ist auch eine Herausforderung für die Nephrologie: In den betroffenen Gebieten stehen die Patienten vor einigen Problemen.

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Hämodialyse: In den Hochwassergebieten stehen die Patienten vor besonderen Herausforderungen.

Hämodialyse: In den Hochwassergebieten stehen die Patienten vor besonderen Herausforderungen.

© Klaro

NEU-ISENBURG. Durch das Hochwasser sind Patienten in der Nierenersatztherapie zum Teil besonders betroffen. "Sie können die Behandlung ja nicht aufschieben, auch dann nicht, wenn sie evakuiert werden", erläuterte eine Sprecherin der Stiftung Nothilfe des Kuratoriums für Heimdialyse (KfH) im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".

Bisher verläuft nach eigenen Angaben die Versorgung der Patienten aber ohne große Störung. 50 Dialysezentren der KfH liegen nach Angaben der Stiftung in den Hochwassergebieten.

"Sie funktionieren, nur in Passau mussten wir wegen Stromausfalls zeitweise den Betrieb etwas einschränken", berichtet die Sprecherin weiter.

Die größeren Probleme hätten die Patienten. Wer Peritonealdialyse mache, müsse nach Evakuierung einen Platz finden, wo er seine Beutel wechseln könne. "Manche gehen zu Freunden, sie können aber auch zu uns in die Zentren kommen", so die Sprecherin weiter.

Der Bedarf liegt in der Regel bei vier bis fünf Beuteln à 2,5 Litern. Meist seien die Patienten mit Material für einige Wochen ausgestattet, das zu Hause liegt - und nach Evakuierung eben nicht mehr zur Verfügung stehe.

Spendenaufruf der Stiftung

Patienten, die zu Hause Hämodialyse machen - in der Regel dreimal in der Woche -, haben in den Hochwassergebieten dagegen ein anderes Problem: Sie brauchen chlorfreies Wasser. Teilweise, so die Sprecherin, seien die Wasserwerke dazu übergegangen, das Leitungswasser wegen der Verkeimung zu chloren.

Bei der Hämodialyse sei dann das Leitungswasser nicht mehr verwendbar. Selbst wenn keine Evakuierung wegen des Hochwassers nötig sei, müssten diese Patienten ihren Aufenthaltsort daher wechseln.

Die Stiftung Nothilfe hat daher wie bereits 2002 bei der ersten Flut einen Spendenaufruf für KfH-Patienten in wirtschaftlicher Not gestartet. Die Flut habe für Nierenpatienten weitere Belastungen mit sich gebracht, viele seien unverschuldet in große Not geraten. (ger)

Weitere Informationen für Spender: www.kfh-nothilfe.de

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