Uniklinik Dresden macht bei Darmkrebsvorsorge mobil

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DRESDEN

Der medizinische Vorstand des Universitätsklinikums, Professor Michael Albrecht, begründet das Engagement mit der Notwendigkeit nachhaltiger Versorgungsstrukturen bei der Krebsvorsorge. Er warnte bei einer Veranstaltung der Felix-Burda-Stiftung in Dresden vor "Strohfeuer und Aktionismus". Beides erhöhe zum Beispiel nur kurzzeitig die Akzeptanz von Screenings.

Die Felix-Burda-Stiftung wirbt seit 2002 im "Darmkrebsmonat März" dafür, eine Darmspiegelung machen zu lassen, um eine eventuelle Krebserkrankung frühzeitig zu erkennen. Bislang nutzt nur jeder fünfte Berechtigte seinen Anspruch auf dieses Vorsorgeangebot.

Albrecht glaubt nicht, dass die mangelnde Teilnahme auf ein schlechtes Versorgungsangebot zurückzuführen ist. Probleme gebe es eher bei der ärztlichen Versorgung, wenn tatsächlich eine Erkrankung festgestellt wird. In manchen Regionen Sachsens fehle es an der notwendigen Infrastruktur. In Görlitz beispielsweise gibt es nur einen einzigen zertifizierten Gastroenterologen für das gesamte Einzugsgebiet. Die Carus Consilium Sachsen GmbH (CCS), eine Ausgründung der Uniklinik Dresden, könne dagegen das notwendige Angebot vorhalten und evaluieren, weil Krebserkrankungen einer der Arbeitsschwerpunkte ist.

Das CCS-Netz für Ostsachsen befindet sich im Aufbau. "Wir werden in unterversorgten Regionen Kapazitäten und Sprechstunden vor Ort anbieten", kündigte Albrecht an. Das Dresdner Krankenhaus selbst darf keine Vorsorgekoloskopie vornehmen, die Ärzte des zur Klinik gehörenden Medizinischen Versorgungszentrums aber schon.

Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) will die Darmkrebsvorsorge in den Mittelpunkt städtischer Gesundheitsziele rücken und kündigte ein Konzept für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung an. Orosz war bis Juli 2008 sächsische Gesundheitsministerin. Burda-Stiftungsvorstand Dr. Christa Maar warb in Dresden erneut dafür, die Anspruchsberechtigten persönlich einzuladen, ähnlich wie beim Mammografiescreening.

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